Talente für Leipzig: Red-Bull-Filiale in Brasilien kauft sich bei Zweitligist ein
Mit einer kräftigen Finanzspritze und wohl auch auf Druck aus Leipzig wird RB Brasil, Mauerblümchen im Fußball-Imperium des Red-Bull-Konzerns, auf einen Schlag immerhin zweitklassig. Ohne sich für eine der vier nationalen Ligen sportlich qualifiziert zu haben, nimmt die brasilianische Filiale mit dem Einstieg bei Zweitligist CA Bragantino damit die Hintertür in die Ende April startende Serie B.
Bragantino-Klubboss Marquinho Chedid bestätigte am Dienstag offiziell die Fusion, über die schon seit Tagen spekuliert wird. Thiago Scuro, Vorstandsvorsitzender von RB Brasil, bekundete dazu: "Wir glauben, dass wir gemeinsam durch Investitionen und unsere technischen Kapazität auf eine höhere Stufe kommen."
In einem Kicker-Interview vor wenigen Wochen hatte Ralf Rangnick, Trainer und Sportdirektor bei RB Leipzig, bereits angekündigt: "Es ist wichtig für RB, in den nächsten Jahren dafür zu sorgen, dass sich an Standorten wie New York oder Brasilien mehr Spieler entwickeln, die für uns als Verstärkungen infrage kommen."
Der Vorstandsvorsitzende Olaf Mintzlaff weilte im Februar gar selbst in Brasilien, um die Sache ins Rollen zu bringen. Für die Fusion, deren Einzelheiten noch nicht vertraglich abgesichert sind, soll der Zweitligist aus Braganca Paulista, der nun RB Bragantino heißen soll, gleich in der ersten Saison umgerechnet rund zehn Millionen Euro zur Investition in Mannschaft und Stadion erhalten.
Red Bull Brasil war im November 2007 gegründet worden und spielte zweimal in der niedrigsten nationalen Profiliga, scheiterte in der viertklassigen Serie D, für die sich der Klub dieses Jahr erneut nicht qualifiziert hatte, aber 2015 und 2017 jeweils frühzeitig. Am Dienstag endete für RB mit dem Viertelfinal-Aus gegen den FC Santos auch die Paulista-Meisterschaft im Bundesland Sao Paulo.
(G.Khurtin--DTZ)