Lukas Klostermann: Schmerz und Stolz nach Debüt
Wirklich glücklich war Lukas Klostermann nach seiner starken Premiere für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht. "Ging schon mal besser", sagte der 22-Jährige nach dem 1:1 (0:1) im ersten Länderspiel des Jahres in Wolfsburg gegen Serbien. Grund dafür war die schmerzhafte Adduktoren-Verletzung, die sich der Rechtsverteidiger kurz vor dem Abpfiff zugezogen hatte. Seine Leistung gab keinerlei Anlass für Unzufriedenheit - im Gegenteil.
"Ich muss das mal erwähnen", begann Bundestrainer Joachim Löw bei der Pressekonferenz sein Loblied auf den Debütanten von RB Leipzig: "Ich finde, er hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Er hat viel Tempo gehabt und war defensiv stark. Ich bin froh, so ein guter Einstand ist nicht selbstverständlich."
Der 101. Debütant in der Ära Löw spielte von Beginn an beherzt auf und erarbeitete sich nach 45 Sekunden die erste Chance des Spiels. Offensiv sorgte Klostermann immer wieder für Gefahr, defensiv rettete er in der 25. Minute mit einer Grätsche spektakulär gegen Serbiens Torschützen Luka Jovic. "Klostermann hat seine Aufgabe sehr, sehr gut erfüllt", schwärmte Löw, "oder auch Marcel Halstenberg auf der anderen Seite." Für Klostermanns Klubkollegen (27) war sein zweites Länderspiel das erste nach einer schweren Knieverletzung.
Nervös sei er nicht gewesen, verriet Klostermann hinterher: "Ich habe von allen Mut zugesprochen bekommen." Auch vom Bundestrainer, der ihm am Tag vor dem Spiel in einem Vier-Augen-Gespräch von seinen Startelf-Plänen unterrichtete.
Freiwillig will Klostermann seinen Platz beim Auftakt in der EM-Qualifikation am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) in Amsterdam gegen Erzrivale Niederlande nicht räumen: "Es geht hier absolut nach dem Leistungsprinzip. Daher hoffe ich, dass ich auch in Zukunft noch viele gute Spiele machen werde."
(U.Kabuchyn--DTZ)