Bundesliga-Aus in der Königsklasse: "Dinge nicht schönreden"
Ex-Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack hat dem deutschen Fußball nach dem kollektiven Exit aus der Königsklasse kein gutes Zeugnis ausgestellt. "Wir sind bei der WM zeitig ausgeschieden, in der Nations League abgestiegen. In der Champions League war für alle deutschen Mannschaften im Achtelfinale Schluss. Das ist ein Fingerzeig, dass wir nicht alles richtig machen. Wir dürfen die Dinge nicht schönreden", sagte Ballack bei Sky.
Durch das Aus von Rekordmeister Bayern München gegen den FC Liverpool (1:3) steht erstmals seit 2006 kein deutscher Klub im Viertelfinale der Königsklasse. Alle drei Bundesligateams (Dortmund, Schalke, München) scheiterten im Achtelfinale an Klubs aus der Premier League. "Es ist ja in Deutschland grundsätzlich so, dass das Bild oft negativ ist. Es ist einfach so, dass wir jetzt gegen die englischen Teams ausgeschieden sind. Das ist natürlich bitter, aber das müssen wir in Kauf nehmen", sagte Bayern-Torwart Manuel Neuer.
Liverpools Teammanager Jürgen Klopp wollte dieser Tatsache "keine übergeordnete Bedeutung" beimessen. "In der Premier League sind nicht alle Mannschaften besser als in der Bundesliga", sagte Klopp. Er fügte gleichwohl hinzu: "Aber es gibt nunmal sechs, sieben Mannschaften, die in jeder Liga der Welt vorne mitspielen würden. Das macht es ein bisschen speziell."
Schalke 04, das gegen Manchester City (2:3, 0:7) unterging, sei im Moment "kein Gradmesser". Borussia Dortmund gegen Tottenham Hotspur (0:3, 0:1) sei trotz des letztlich deutlichen Ausgangs offen gewesen. Und Bayern "hätte auch weiterkommen können", meinte Klopp: "Wir sind nicht besser als Bayern, wir sind einfach nur schwierig zu spielen."
(Y.Leyard--DTZ)