Skeleton-WM: Hermann, Lölling und Griebel greifen nach Dreifachsieg
Die deutschen Skeleton-Frauen greifen bei der WM in Whistler nach einem historischen Dreifachsieg. Ex-Weltmeisterin Tina Hermann (Königssee) führt auf der schnellen Bahn in Kanada nach zwei von vier Läufen schon recht deutlich vor Titelverteidigerin Jacqueline Lölling (Winterberg), 35 Hundertstelsekunden trennen Deutschlands Top-Athletinnen. Auf Rang drei liegt überraschend Sophia Griebel (Suhl) mit bereits 0,82 Sekunden Rückstand auf die Spitze.
Drei Starterinnen aus der selben Nation auf dem Podium wären ein Novum in der Geschichte der Skeleton-WM, seit 2000 werden Frauen-Rennen ausgetragen. Die Entscheidung fällt am Freitag (ab 21.30 Uhr MEZ), dann muss sich das Trio vor allem einer ehemaligen Teamkollegin erwehren: Auf Rang vier liegt ebenfalls unerwartet Anna Fernstädt (+1,01), die bis zu den Winterspielen 2018 für den deutschen Verband startete.
Anschließend kehrte sie nach Tschechien zurück, in die Heimat ihrer Familie, und startet in Whistler nun als Anna Fernstädtova. Nur auf dem fünften Rang liegt Gesamtweltcupsiegerin Jelena Nikitina (+1,09). Die Russin legte zwar zweimal die deutliche Startbestzeit hin, leistete sich aber zwei schwache Läufe.
Die Männer haben zur WM-Halbzeit eher geringe Chancen auf einen Überraschungserfolg. Christopher Grotheer (Oberhof) belegt den ordentlichen fünften Platz, schon rund zwei Zehntelsekunden trennen ihn vor der Entscheidung am Freitag (ab 18.00 Uhr MEZ) von den Podestplätzen.
Titelverteidiger und Rekordweltmeister Martins Dukurs (Lettland) nimmt eine deutliche Führung mit in den dritten Durchgang, der Vorsprung auf den zweitplatzierten Russen Nikita Tregubow beträgt schon 0,37 Sekunden. Am Freitag kann Dukurs seinen sechsten WM-Titel gewinnen. Sein Bruder Tomass Dukurs (+0,48) liegt auf dem dritten Rang knapp vor Weltcup-Gesamtsieger Alexander Tretjakow (Russland/+0,53).
Vizeweltmeister Axel Jungk (Oberbärenburg/+1,56) steht zur Halbzeit überraschend als schwächster deutscher Starter da. Der 28-Jährige ist vor allem aufgrund eines schwachen zweiten Laufs nur Elfter. Alexander Gassner (Winterberg/+1,12) und Felix Keisinger (Königssee/+1,48) liegen auf den Plätzen sieben und zehn.
(T.W.Lukyanenko--DTZ)