Kluge/Reinhardt gewinnen WM-Gold im Madison
Roger Kluge und Theo Reinhardt haben dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am Schlusstag der WM im polnischen Pruszkow die erste Goldmedaille beschert. Nach 200 Runden und 50 km siegte das Duo am Sonntag im Zweier-Mannschaftsfahren und verteidigte den Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Kluge/Reinhardt, die unter anderem drei Rundengewinne erzielten, verwiesen mit 105 Punkten Dänemark (84) und Belgien (82) nach 50:38 Minuten auf die Plätze.
Dabei waren Kluge und Reinhardt mit einem Nachteil angetreten. Kluge reiste erst am Sonntagmorgen von der UAE Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten an, wo er auf der Straße für das Team Lotto-Soudal gefahren war. Zwischen der Landung in Warschau und dem Start des Rennens um 15.07 Uhr lagen nur rund dreieinhalb Stunden.
Das fehlende gemeinsame Training machte sich auf der Bahn nicht bemerkbar, auch Kluge ließ keine Müdigkeit erkennen. Die anfängliche Zurückhaltung legte das Duo nach 50 Runden ab. Gemeinsam mit den Polen forcierten Kluge/Reinhardt eine Attacke und wurden 25 Runden später mit dem ersten von drei Rundengewinnen und 20 Zählern belohnt.
Im weiteren Rennverlauf blieben Kluge und Reinhardt aktiv und sammelten in den Zwischensprints weitere Punkte. In der Schlussphase geriet das BDR-Team durch die Dänen unter Druck, mit dem letzten Rundengewinn fünf Runden vor Schluss war die Entscheidung aber gefallen.
Für den BDR war es die insgesamt sechste Medaille bei den Titelkämpfen in Polen. Zuvor hatte die deutsche Auswahl zwei Mal Silber sowie drei Bronzemedaillen gewonnen. An die Bilanz des Vorjahres (4/0/2) kam der BDR nach dem tragischen Karriereende der zweimaligen Olympiasiegerin und elfmaligen Weltmeisterin Kristina Vogel aber nicht heran.
(L.Svenson--DTZ)