Deutsche Tageszeitung - Häfners emotionaler DHB-Abschied: "Irgendwie komisch"

Häfners emotionaler DHB-Abschied: "Irgendwie komisch"


Häfners emotionaler DHB-Abschied: "Irgendwie komisch"
Häfners emotionaler DHB-Abschied: "Irgendwie komisch" / Foto: © IMAGO/Gerhard Koffler/SID

Kai Häfner blickte gerührt ins weite Rund der Mannheimer Arena und schüttelte den Kopf. "Danke für diesen Riesenapplaus. Es ist irgendwie komisch, wo man doch gar nichts gemacht, nur ein paar Bier getrunken hat", sagte der Handballer lachend. Soeben war er von den 12.721 Zuschauern und seinen ehemaligen DHB-Kollegen aus der Nationalmannschaft verabschiedet worden, auch wenn er nicht mehr auf dem Feld gestanden hatte.

Textgröße ändern:

Seine Arbeit im Nationaltrikot hatte der Linkshänder in 154 Länderspielen zuvor verrichtet. Er zählte zu den EM-Helden von Krakau, bejubelte Bronze bei den Sommerspielen in Rio und ließ in Frankreich mit Silber eine weitere olympische Medaille folgen: Nach dem EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz (35:26) am Donnerstagabend erhielt Häfner Standing Ovations, einen emotionalen Abschiedsfilm und viele warme Worte zu seiner erfolgreichen Karriere in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB).

"Er hat für den Handball eine extrem große Bedeutung", sagte Häfners Wegbegleiter und guter Freund Timo Kastening dem Sport-Informations-Dienst (SID). "Er hat nie wegen Verletzungen, Kleinigkeiten, Grippe, Familie oder sonst abgesagt, sondern war immer da, wenn man ihn gerufen hat. Er ist vorangegangen."

Der 35-jährige Häfner konzentriert sich seit dieser Saison ausschließlich auf seinen Verein TVB Stuttgart. Häfner nahm an insgesamt vier Europa- und drei Weltmeisterschaften teil. "Für diese Reise bin ich sehr dankbar", sagte Häfner, den die Wucht des Abschieds überraschend stark traf: "Die Knie schlottern hier doch ein bisschen mehr als beim Länderspiel."

Den größten Erfolg in seiner DHB-Laufbahn feierte Häfner vor acht Jahren. 2016 holte er mit dem deutschen Team bei der EM in Polen den bislang letzten Titel der DHB-Männer, im selben Jahr folgte bei Olympia in Rio der Gewinn der Bronzemedaille. Im vergangenen Sommer war Häfner außerdem Teil des deutschen Teams, das bei den Sommerspielen in Paris und Lille die Silbermedaille holte.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

FC Bayern: Stanisic und Neuer wieder im Training

Mit den Rückkehrern Manuel Neuer, Kingsley Coman, Josip Stanisic und Serge Gnabry ist der FC Bayern ins neue Jahr gestartet. Trainer Vincent Kompany konnte die vier Profis am Donnerstagnachmittag bei der Auftakteinheit des deutschen Rekordmeisters nach zum Teil langen Verletzungspausen erstmals wieder im Teamtraining begrüßen.

Paschke spürte Tourneedruck: "Macht etwas mit einem"

Auch den so coolen Pius Paschke hat der große Trubel bei den ersten beiden Springen der Vierschanzentournee nicht kaltgelassen. "Das ganze Drumherum bei der Tournee ist immer ein bisschen mehr, das macht natürlich etwas mit einem", sagte der 34-Jährige am Donnerstag.

Abschied vom DFB: Carlson übernimmt FC-Frauen

Britta Carlson, ehemalige Co-Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft, verlässt den Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Richtung 1. FC Köln. Beim Bundesligisten übernimmt die 46-Jährige den Posten als Frauen-Cheftrainerin, ihr Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2026.

Djokovic feiert Jubiläumssieg gegen Dauergegner Monfils

Novak Djokovic hat seine starke Frühform erneut unterstrichen und einen bemerkenswerten Jubiläumssieg gegen einen langjährigen Wegbegleiter gefeiert: Der 37 Jahre alte Grand-Slam-Rekordchampion aus Belgrad jubelte in Brisbane über seinen 20. Erfolg im 20. Tourduell gegen Gael Monfils. Keine andere Rivalität in der Historie der ATP-Tour ist so einseitig wie die zwischen Djokovic und dem französischen Routinier.

Textgröße ändern: