Deutsche Tageszeitung - Sportfördergesetz: Athleten Deutschland fordern mehr Mitsprache

Sportfördergesetz: Athleten Deutschland fordern mehr Mitsprache


Sportfördergesetz: Athleten Deutschland fordern mehr Mitsprache
Sportfördergesetz: Athleten Deutschland fordern mehr Mitsprache / Foto: © www.imago-images.de/SID

Die unabhängige Sportlervertretung Athleten Deutschland befürchtet, im geplanten Sportfördergesetz zu wenig Mitsprache zu bekommen. Der Verein kritisierte den Entwurf, der am Mittwoch ins Kabinett der Ampelregierung eingebracht werden soll. "Das Gesetz hat Potenzial, bleibt aber weit hinter seinen Möglichkeiten zurück", meinte Maximilian Klein, stellvertretender Geschäftsführer der Athleten.

Textgröße ändern:

Besonders das Entsendungsrecht des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) von Athletenvertretern in die Gremien der im Gesetz vorgesehenen Spitzensportagentur sieht der Verein "mit sehr großer Sorge". Gemeinsam mit 80 Athletenvertretern aus 47 Sportverbänden fordert die mit Bundesmitteln geförderte Vertretung daher "substanzielle Änderungen am Entwurf des Sportfördergesetzes, um die Situation der Athlet*innen entscheidend zu verbessern".

"Angesichts der regelmäßigen politischen Bekenntnisse zur zentralen Stellung von Athletinnen und Athleten im Spitzensport ist es unerklärlich und den Athletinnen und Athleten kaum vermittelbar, dass deren in großer Mehrheit und Deutlichkeit formulierte Ansinnen weitgehend unberücksichtigt und bislang ohne nennenswerte Ergebnisse bleiben", sagte Präsidentin Karla Borger.

Neben der im Gesetz verankerten Mitsprache fordert der Verein ein Recht auf "angemessene Absicherung" der Bundeskaderathleten. Dazu zählen "Mutterschutz, monatliche finanzielle Förderung, Altersvorsorge und umfassender Versicherungsschutz".

Sportlerinnen und Sportler, die nicht bei der Bundeswehr oder der Bundespolizei angestellt sind, sollen pro Monat mit mindestens 1700 Euro gefördert werden, über das Gesetz sollen die Ansprüche bei der Agentur geltend gemacht werden können. Das gilt auch für "Schutz und faire Arbeitsbedingungen", Ziele, die für die Athleten Deutschland als Fördervoraussetzungen ins Gesetz aufgenommen werden sollen.

Das Sportfördergesetz soll die Spitzensportreform abschließen und dazu führen, dass deutsche Sportlerinnen und Sportler in Zukunft wieder mehr Medaillen bei internationalen Wettkämpfen gewinnen. Bei den Olympischen Spielen in Paris hatte Deutschland mit Platz zehn und 33 Medaillen historisch schwach abgeschnitten. Athleten Deutschland hofft darüber hinaus auf eine Anschlussdebatte über Werte und Ziele der Spitzensportförderung, die im Gesetz veranlagt ist.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Sinner veredelt Traumsaison: Italien wieder Davis-Cup-Sieger

Jannik Sinner hat seine beeindruckende Saison veredelt und mit Italien zum zweiten Mal in Folge den Davis Cup gewonnen. Im Finale von Malaga ließen die Titelverteidiger dem Überraschungsteam aus den Niederlanden beim 2:0-Erfolg nicht den Hauch einer Chance. Italien feierte hochverdient den insgesamt dritten Triumph beim traditionsreichen Nationenturnier.

Wieder Kleindienst: Gladbach springt auf Rang sechs

Plötzlich Sechster: Angeführt von Torgarant Tim Kleindienst hat Borussia Mönchengladbach seinen Aufwärtstrend mit einem verdienten 2:0 (2:0) gegen den FC St. Pauli fortgesetzt und den Sprung ins obere Tabellendrittel geschafft. Das Team von Trainer Gerardo Seoane blieb zum fünften Mal in Folge ungeschlagen - eine solche Serie hatten die Fohlen zuletzt 2021 geschafft.

Paschke springt auf Platz zwei und behält Gelb

Skispringer Pius Paschke ist zum Abschluss des Weltcup-Auftakts in Lillehammer erneut auf das Podest geflogen und hat damit das Gelbe Trikot des Gesamtführenden behauptet. Einen Tag nach seinem überraschenden Auftaktsieg musste sich der 34-Jährige aus Kiefersfelden im heftigen Schneetreiben als Zweiter nur dem Österreicher Jan Hörl geschlagen geben.

Mainz siegt klar: Lehrstunde für überforderte Kieler

Ernüchternde Lehrstunde für überforderte Störche: Holstein Kiel leidet weiter unter spürbaren Anpassungsproblemen an die Fußball-Bundesliga. Das Team von Trainer Marcel Rapp unterlag im Sonntagsspiel des 11. Spieltags dem in allen Belangen überlegenen FSV Mainz 05 chancenlos mit 0:3 (0:2) und steckt am Ende des ersten Saisondrittels schon tief im Tabellenkeller fest. Die Rheinhessen schieben sich dagegen nach dem zweiten überzeugenden Sieg in Folge in die obere Hälfte vor.

Textgröße ändern: