BVB-Anschlag: Anklage und Nebenkläger fordern "lebenslänglich"
Im Prozess um den Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund haben die Staatsanwaltschaft und Nebenkläger eine lebenslängliche Haftstrafe für den Angeklagten Sergej W. gefordert. Das bestätigte das Landgericht Dortmund am Montagmittag auf SID-Anfrage.
Nach Ansicht der Anklage hat das fast elfmonatige Verfahren erwiesen, dass W. des versuchten Mordes in 28 oder 29 Fällen in Tateinheit mit der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen schuldig sei. Die Anwälte des BVB und des bei der Tat verletzten Polizisten schlossen sich dem Antrag der Staatsanwaltschaft an.
Für Donnerstag ist der Schlussvortrag der Verteidigung geplant. Das Urteil wird für den 27. November (Dienstag) nach dem letzten Wort des Angeklagten erwartet.
Am 11. April zündeten neben dem fahrenden BVB-Bus auf dem Weg zum Champions-League-Heimspiel gegen AS Monaco kurz nach der Abfahrt aus dem Mannschaftsquartier drei Sprengsätze. Der damalige BVB-Spieler Marc Bartra erlitt bei dem Anschlag einen Armbruch sowie Fremdkörpereinsprengungen, ein begleitender Polizist ein Knalltrauma. Mehrere Dortmunder Spieler brauchten bei der Bewältigung des Ereignisses psychologische Hilfe. Sergej W. bestritt vor Gericht jegliche Tötungsabsicht. Seiner Darstellung zufolge sei lediglich die Manipulation des Kurses der BVB-Aktie zum eigenen Vorteil das Ziel gewesen.
(T.W.Lukyanenko--DTZ)