Suarez mit Dreierpack: Barca demütigt Real mit 5:1 - Conte soll kommen
Der FC Barcelona hat Real Madrid im 238. Clasico gedemütigt und noch tiefer in die Krise geschossen. Angeführt vom dreifachen Torschützen Luis Suarez bezwangen die Katalanen den Erzrivalen vor 93.265 Zuschauern völlig verdient mit 5:1 (2:0) und festigten ihre Tabellenführung. Real rutschte mit nur 14 Punkten aus zehn Spielen bis auf Rang neun ab, die Entlassung von Trainer Julen Lopetegui soll bereits beschlossene Sache sein.
Im ersten Clasico ohne Cristiano Ronaldo und Lionel Messi seit elf Jahren trumpfte der Uruguayer Suarez mit einem Dreierpack (30./Foulelfmeter, 75., 83.) groß auf. Zudem trafen Philippe Coutinho (11.) und Arturo Vidal (87.) zum höchsten Clasico-Sieg seit acht Jahren. Für Real erzielte Marcelo (50.) das zwischenzeitliche 1:2. Marc-Andre ter Stegen zeigte im Barca-Tor erneut eine gute Leistung.
Die Real-Bosse entschieden offenbar noch am Abend, Lopetegui vor die Tür zu setzen. Nach Informationen der Tageszeitungen Marca und AS soll die Entlassung am Montag bekannt gegeben werden, als Nachfolger steht demnach der frühere Chelsea-Trainer Antonio Conte fest. Lopetegui betonte dagegen, seinen Job behalten zu wollen. "Ich bin im Moment traurig, möchte aber bleiben. Ich bin stark genug zu wissen, dass alles noch gedreht werden kann", sagte der ehemalige spanische Nationaltrainer.
Vor Anpfiff hatte der im Sommer zu Juventus Turin gewechselte Ronaldo seinem Ex-Klub noch viel Glück gewünscht. "Ich trage Real Madrid in meinem Herzen. Hoffentlich wird Real das nötige Glück haben", sagte der Portugiese der Zeitung AS. Seine Wünsche wurden nicht erhört: Nach 30 Pässen in bester Tiki-Taka-Manier schob Coutinho früh zur Führung ein. Auf der Tribüne jubelte Messi, dessen gebrochener Unterarm in einer Schlinge lag, ausgelassen mit Sohn Thiago.
Keine 20 Minuten später folgte das zweite Tor. Raphael Varane foulte Suarez, nach einem Blick auf die TV-Bilder entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß. Suarez verwandelte sicher und sorgte für lange Gesichter nicht nur bei Real-Star Toni Kroos. Lopetegui, der erst im Sommer auf Erfolgscoach Zinedine Zidane gefolgt war, stand mit den Händen in den Taschen am Spielfeldrand.
Kurz nach der Pause schöpfte Real neue Hoffnung, als Marcelo ein Durcheinander in der Barca-Abwehr zum 1:2 nutzte. Im Anschluss nahm der Clasico richtig Fahrt auf. Weltfußballer Luka Modric hatte den Ausgleich auf dem Fuß, traf aber nur den Innenpfosten (56.). Auf der Gegenseite landete der Ball nach einem Seitfallzieher von Sergi Roberto ebenfalls am Pfosten, ehe Suarez per Kopf und mit einem Lupfer auf 4:1 erhöhte. Der eingewechselte Vidal setzte den Schlusspunkt.
"Wir sind stolz darauf, den besten Spieler der Welt in unseren Reihen zu haben", sagte Suarez, der sich nach der Begegnung den Spielball sicherte, in Anspielung auf den verletzten Messi: "Aber wir haben gezeigt, dass wir eine großartige Mannschaft sind und außerdem einen großen Trainer haben."
(M.Travkina--DTZ)