Deutsche Tageszeitung - Fußball: UEFA-Chef Ceferin stellt Struktur der FIFA infrage

Fußball: UEFA-Chef Ceferin stellt Struktur der FIFA infrage


Fußball: UEFA-Chef Ceferin stellt Struktur der FIFA infrage
Fußball: UEFA-Chef Ceferin stellt Struktur der FIFA infrage / Foto: ©

Präsident Aleksander Ceferin von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) stellt den Weltverband FIFA in seiner derzeitigen Form infrage. "Wofür brauchen wir so eine riesige Organisation. Für Transfers? Ich denke nicht. Brauchen wir sie für ethische Fragen? Ich glaube nicht. Wir brauchen sie vielleicht, um die WM zu organisieren. Aber können das die Konföderationen nicht auch? Sie könnten!", sagte der Slowene im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Samstagsausgabe).

Textgröße ändern:

Als dringliche Vorhaben nennt der 49-Jährige insbesondere die Regelung von Transferfragen sowie die Kontrolle über Spieleragenten. Letzteren Bereich habe die FIFA unverständlicherweise dereguliert. Deswegen würden dem Fußball über die Prämien, die von Beratern und Agenten kassiert werden, Milliarden entzogen. "Heute kann einfach jeder Agent sein – niemand kontrolliert das. Und was, wenn da kriminelle Kräfte einsteigen? Ich weiß nicht, warum die FIFA das dereguliert hat, aber es war kein guter Schachzug."

Laut Ceferin solle die UEFA die Regulierung des Transferbereichs im europäischen Raum selbst übernehmen: "Wir sind ein wichtiger Verband", sagte der Slowene, "finanziell dreimal größer als die FIFA. Sie kann uns nicht einfach nur wie eine Konföderation behandeln."

An einer Kandidatur für die FIFA-Spitze bei den nächsten Wahlen 2020 als möglicher Gegenkandidat des Schweizer Präsidenten Gianni Infantino (47) sei er aber nicht interessiert, erklärte der seit 2016 amtierende Nachfolger des gesperrten Franzosen Michel Platini: "Ich liebe meine Arbeit. Und die Heimat des Fußballs ist Europa." In der UEFA sind derzeit 55 nationale Fußball-Verbände zusammengeschlossen, in der FIFA sind 211 nationale Verbände organisiert.  (U.Kabuchyn--DTZ)

Empfohlen

Norris Tagesschnellster - Verstappen klar geschlagen

Lando Norris hat auch mit einem modifizierten Heckflügel an seinem McLaren die Tagesbestzeit im freien Training in Singapur gesetzt. Der Engländer war mit einer Rundenzeit von 1:30,727 Minuten nicht zu schlagen - Formel-1-Weltmeister Max Verstappen erlebte dagegen einen bitteren Freitag. Der niederländische Red-Bull-Pilot landete im zweiten Training weit abgeschlagen auf dem 15. Platz.

"Leuchtturmprojekt": DFB bewirbt sich um Frauen-EM 2029

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bewirbt sich um die Ausrichtung der Frauen-Europameisterschaft 2029. Das teilte der Verband am Freitagnachmittag mit, nachdem das DFB-Präsidium die Entscheidung zuvor auf seiner Sitzung beschlossen hatte. Die Bewerbung sei ein "Leuchtturmprojekt", wird DFB-Präsident Bernd Neuendorf zitiert.

"Großes Vorbild": Klopp erhält deutschen Verdienstorden

Der zweimalige Welttrainer Jürgen Klopp wird im Oktober von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Wie das Bundespräsidialamt am Freitag mitteilte, erhält der 57-Jährige am 1. Oktober in Schloss Bellevue als einer von 28 Bürgern, die sich "in herausragender Weise für die Werte der Demokratie einsetzen", die Auszeichnung.

"F-Wort": Verstappen muss Sozialstunden verrichten

Sozialstunden für das "F-Wort": Der Automobil-Weltverband FIA hat Formel-1-Weltmeister Max Verstappen wegen einer derben Bemerkung bei der Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Singapur herbeizitiert und mit einer symbolischen Strafe belegt: Der Red-Bull-Pilot muss eine "Arbeit von öffentlichem Interesse" verrichten, nachdem er am Donnerstag das Wort "fucked" im Zusammenhang mit der Performance seines Rennwagens verwendet und anschließend erklärt hatte, dass dies nicht beleidigend gemeint sei.

Textgröße ändern: