Bayer braucht Verlängerung: Herrlich muss um Premieren-Sieg zittern
Die "Abschluss-Allergiker" von Bayer Leverkusen ließen Heiko Herrlich bis in die Verlängerung zittern, bescherten ihrem neuen Trainer dann aber doch noch einen klaren Sieg bei dessen Pflichtspiel-Premiere. Trotz schwacher Chancenverwertung setzte sich die Werkself 3:0 n.V. (0:0) in der 1. Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten Karlsruher SC durch.
Selbstvertrauen für den Bundesliga-Auftakt am Freitag bei Rekordmeister Bayern München holten sich die Bayer-Profis damit aber sicher nicht. Neuzugang Dominik Kohr (93.), Joel Pohjanpalo (99.) und Leon Bailey (105.) trafen für die Rheinländer.
Vor 17.073 Zuschauern im Wildparkstadion liefen die Neuzugänge Sven Bender und Kohr in der Startelf der Gäste auf. Dagegen fehlten Kapitän Lars Bender (Sprunggelenk-Verletzung) sowie Tin Jedvaj (Haarriss im Schienbein) beim Zweitliga-Absteiger.
Unter den Augen von DFB-Trainer Stefan Kuntz und Ex-Bundesligacoach Dirk Schuster hätten die Leverkusener, die von ihren sieben Testspielen in der Vorbereitung nur eine Partie gewinnen konnten, schon nach 85 Sekunden in Führung gehen können. Karim Bellarabi konnte die Großchance aber nicht nutzen.
In der Folge bestimmte die Mannschaft Herrlichs, der die Werkself trotz der Abgänge von Torjäger Javier "Chicharito" Hernandez, Freistoßspezialist Hakan Calhanoglu sowie Abwehrchef Ömer Toprak nach der verkorksten vergangenen Spielzeit zurück in den Europacup führen will, das Geschehen.
Der KSC wehrte sich aber nach Kräften und hatte seinerseits in der 13. Minute die große Gelegenheit zum ersten Tor. Oskar Zawada scheiterte an Bayer-Torwart Bernd Leno. Auf der Gegenseite ließen Kai Havertz (17.), Admir Mehmedi (24.) und Kohr (45.+1) Chancen liegen.
In der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel drängten die Leverkusener die Gastgeber in Defensive, große Möglichkeiten erarbeitete sich Bayer aber nicht. Danach konnten die Badener das Spiel aber wieder weitgehend ausgeglichen gestalten. Auch nach 75 Minuten hatten sich die Gäste keine Chance im zweiten Durchgang erspielt.
Erst in der 78. Minute vergab Kevin Volland eine große Gelegenheit, Leon Bailey machte es in der Nachspielzeit nicht besser. In der Verlängerung war zunächst Kohr per Kopf nach einem Freistoß von Julian Brandt erfolgreich, dann legten Pohjanpalo und Bailey nach.
Beste Spieler aufseiten der Leverkusener waren Kevin Kampl und Jonathan Tah. Beim KSC konnten David Pisot und Marvin Wanitzek überzeugen. (G.Khurtin--DTZ)