BMI drückt Wertschätzung für PotAS-Vorsitzenden Strauß aus
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat seine Wertschätzung für den vom Vorsitz der Kommission für die Potenzialanalyse (PotAS) der Verbände zurückgetreten Professor Bernd Strauß ausgedrückt. Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hofft nun zudem auf die Entwicklung der notwendigen "Schlagkraft" durch die Kommission.
Der Sportpsychologe Strauß von der Universität Münster sollte auf dem Weg zur Spitzensportreform des DOSB mit vier weiteren Mitgliedern und mit Hilfe eines transparenten Analysetools die Förderwürdigkeit der einzelnen Verbände beurteilen. Am Dienstag wurde der Rücktritt des Vorsitzenden bekannt, offiziell erfolgte dieser aus gesundheitlichen Gründen.
"Für die bisher geleistete Arbeit beim Aufbau dieses neuen Instrumentes und Kernelementes der Spitzensportförderung des Bundes hat Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière Herrn Prof. Dr. Strauß seinen Dank und seine Anerkennung ausgesprochen", hieß es in einer Stellungnahme des Bundesministeriums des Innern (BMI) am Mittwoch.
Die FAZ hatte am Dienstagabend berichtet, Strauß habe bei seiner Arbeit festgestellt, dass die Umsetzung des Analysetools technisch nicht möglich sei, außerdem soll es zu einem Streit zwischen Strauß und den Mitgliedern der PotAS-Kommission gekommen sein. Strauß selbst war am Mittwoch auf SID-Anfrage nach Angaben seines Sekretariats wegen seiner Krankheit nicht zu erreichen.
Die kommissarische Leitung der Kommission wird nun der bisherige Stellvertreter Professor Urs Granacher von der Universität Potsdam übernehmen. "Wir hoffen sehr, dass nun mit Prof. Granacher an der Spitze zeitnah die Schlagkraft entwickelt werden kann, welche für eine wertvolle Unterstützung der Leistungssportreform notwendig ist", ließ DOSB-Präsident Hörmann mitteilen.
Aufgrund der Beurteilung der PotAS-Kommission sollen die Verbände in drei sogenannte Cluster eingeteilt werden. Nur in der obersten Kategorie erhält der Verband eine Optimalförderung, im dritten Cluster allenfalls eine Grundförderung.
Ende Juni hatten der DOSB und das Bundesinnenministerium eingeräumt, dass das Potenzialanalysesystem nicht rechtzeitig fertig wird und die Reform zumindest in diesem Kernpunkt bis nach den Sommerspielen 2020 in Tokio verschoben werden muss. In Teilen soll die Reform aber wie geplant umgesetzt werden, beispielsweise mit Blick auf die Reduzierung der Bundesstützpunkte und bei der Anpassung der Anzahl an Kaderathleten. (G.Khurtin--DTZ)