Fußball: 96-Präsident Kind gegen Ultras - "Wir brauchen sie nicht"
Präsident Martin Kind vom Fußball-Bundesligisten Hannover 96 will hart gegen die Ultras im eigenen Verein vorgehen. "Wir werden versuchen, sie auszugrenzen. Die wollen wir eigentlich gar nicht, wir brauchen sie nicht. Das wird unser Ziel sein, daran werden wir arbeiten", sagte der 73-Jährige in einem Interview.
Zuletzt hatten Anhänger des Aufsteigers für Schlagzeilen gesorgt, nachdem sie beim Testspiel am vergangenen Samstag beim englischen Erstligisten FC Burnley für Ausschreitungen gesorgt und damit einen Spielabbruch provoziert hatten. "Wir haben im Stadion 49.500 Zuschauer, 300 bis 500 sind aus dieser Szene. Wir werden uns um die 49.000 kümmern, die 96 wirklich unterstützen", sagte Kind weiter.
Der 96-Präsident, der vor der Übernahme der Profi-Abteilung steht, hat kein Verständnis für jegliche Vorkommnisse dieser Art. "Die Ultras behaupten, dass sie für den Fußball der Vergangenheit stehen. Aber es legitimiert sie nicht zu den Dingen, die wir jetzt teilweise in den Bundesliga-Stadien erleben oder was wir aktuell in Burnley erlebt haben. Es gibt Spielregeln."
Zugleich warnte Kind vor der wachsenden Einflussnahme der Ultras in den Vereinen. "In Mainz ist ein Kandidat, den sie präferieren, Vorstandsvorsitzender geworden. Hier in Hannover sind sie auch dabei, sich im Verein einzubringen", sagte er.
Auch in Hannover seien bei der vergangenen Jahreshauptversammlung "sehr viele aus der Szene gekommen, aber die eigentlichen Mitglieder nicht. Das ist ein Riesenproblem." Kind weiter: "Sonst ist die Entwicklung so, dass Leute die Mehrheiten bekommen, die einen Verein in das Ende führen würden." (M.Travkina--DTZ)