Kubica überzeugt beim Formel-1-Test in Budapest
Der frühere Formel-1-Pilot Robert Kubica hat im Kampf um eine Rückkehr in die Königsklasse überzeugt. Der 32-jährige Pole ging bei den offiziellen Testfahrten in Budapest am Mittwoch für das Renault-Werksteam auf die Strecke und absolvierte 142 Runden. Mit seiner Bestzeit von 1:18,572 Minuten war er viertschnellster Mann des Tages. Vor rund sechs Jahren hatte Kubica bei einem Rallye-Unfall schwere Verletzungen erlitten, die ihn noch heute behindern.
"Es war ein fantastisches Gefühl, hier zu sein und so viele Fans an der Strecke zu sehen", sagte Kubica: "Bis hierher war es eine unglaubliche Reise, und wir haben heute gute Fortschritte gemacht. Es ist aber noch zu früh, um zu sagen, was der nächste Schritt sein wird."
Seit Kubicas Unfall im Jahr 2011 ist die Beweglichkeit seines rechten Arms stark eingeschränkt, dennoch darf er sich Hoffnungen auf ein Comeback machen. Der Pole saß am Mittwoch erstmals wieder in einem aktuellen Boliden und wird von Renault als Kandidat für die kommende Saison bezeichnet. Er könnte Jolyon Palmer (Großbritannien) ersetzen und Teamkollege von Nico Hülkenberg werden.
"Es gab nie Zweifel an Roberts Talent und Geschwindigkeit", sagte WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel, mit 1:17,124 Minuten Schnellster am Mittwoch: "Aber ich weiß nicht, wie er das mit seiner Hand macht."
Für Kubica wurden die Schaltwippen im Renault komplett auf der linken Seite des Lenkrads angebracht, so sollen die Einschränkungen minimiert werden. Nur Luca Ghiotto (Italien) im Williams war mit 161 Runden am Mittwoch noch fleißiger, mit seiner Tagesbestzeit lag Kubica etwa im Bereich von Palmers Leistung aus dem Qualifying zum Großen Preis von Ungarn am vergangenen Samstag (1:18,415).
Allerdings drehte Kubica seine beste Runde auf den noch etwas schnelleren Ultra-Soft-Reifen. Der hochtalentierte Pole hatte seine Formel-1-Karriere 2006 begonnen. Bei 76 Starts für BMW Sauber und Renault holte er einen Sieg, zwölf Podestplätze und 273 Punkte. 2008 wurde er WM-Vierter.
Lucas Auer lag im Force India mit 1:19,242 Minuten auf dem siebten Platz. Der Österreicher, in der DTM für Mercedes am Start, verbesserte seine Zeit vom Dienstag (1:20,563) damit deutlich.
(T.W.Lukyanenko--DTZ)