Deutsche Tageszeitung - US-Polizist wird drei Monate nach tödlichen Schüssen auf Schwarze entlassen

US-Polizist wird drei Monate nach tödlichen Schüssen auf Schwarze entlassen


US-Polizist wird drei Monate nach tödlichen Schüssen auf Schwarze entlassen
US-Polizist wird drei Monate nach tödlichen Schüssen auf Schwarze entlassen / Foto: ©

Drei Monate nach den tödlichen Polizeischüssen auf die Afroamerikanerin Breonna Taylor in ihrer eigenen Wohnung wird einer der beteiligten Beamten entlassen. Der Bürgermeister der Stadt Louisville im US-Bundesstaat Kentucky, Greg Fischer, erklärte am Freitag, die Prozedur zur Entlassung des Polizisten Brett Hankison sei eingeleitet worden. Näheres könne er wegen gesetzlicher Vorschriften nicht mitteilen.

Textgröße ändern:

Die Bekanntgabe der Entlassung des Polizisten erfolgte just am Gedenktag "Juneteenth", bei dem an das Ende der Sklaverei in den USA 1865 erinnert wird. Angesichts der landesweiten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze kam dem Tag in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zu.

Taylors Tod Mitte März hatte für Empörung gesorgt. Weiße Polizisten in Zivil hatten bei einer nächtlichen Drogenrazzia Taylors Wohnung gestürmt, während die 26-jährige Notfallsanitäterin und ihr Freund schliefen. Taylors Freund glaubte nach Angaben seines Anwalts an einen Überfall und eröffnete mit einer Waffe, die er rechtmäßig besaß, das Feuer. Bei dem folgenden Schusswechsel wurde Taylor von mindestens acht Kugeln getroffen.

Die Polizisten hatten einen Durchsuchungsbefehl, der es ihnen erlaubte, unangekündigt die Wohnung zu stürmen. Sie beteuern aber, mehrfach geklopft zu haben, bevor sie die Tür mit einem Rammbock öffneten. Die Anwälte von Taylors Familie bestreiten das.

Bei der Durchsuchung wurden keine Drogen gefunden. Die Polizisten blieben bislang unbehelligt. Vor wenigen Tagen forderte Pop-Star Beyoncé deswegen Konsequenzen für die Beamten.

Taylors Tod reiht sich ein in eine ganz Serie tödlicher Polizeieinsätze gegen Schwarze in den USA. Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Großstadt Minneapolis im Mai löste landesweite Proteste aus und führte zu Forderungen nach tiefgreifenden Reformen bei der Polizei.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Katar: Gespräche über Waffenruhe im Gazastreifen "im Endstadium"

Bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen könnten es nach Angaben aus Katar "sehr bald" eine Einigung geben. Die Verhandlungen in Doha befänden sich im "Endstadium", die Hauptprobleme seien gelöst worden, sagte Außenministeriumssprecher Madsched al-Ansari am Dienstag. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte die Hoffnung auf eine Vereinbarung und mahnte, das Leben der Geiseln müsse jetzt "oberste Priorität" haben. Derweil wurden bereits erste Inhalte eines möglichen Abkommens bekannt.

Scheidender US-Präsident Biden hält Abschiedsrede an die Nation

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hält am Mittwoch (20.00 Uhr Ortszeit, Donnerstag 02.00 Uhr MEZ) seine Abschiedsrede an die Nation. Fünf Tage vor der Amtsübergabe an seinen Nachfolger wird sich der 82-Jährige nach Angaben des Weißen Hauses aus dem Oval Office an seine Landsleute wenden. Biden hatte sein Amt 2021 angetreten, nachdem er Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl vor vier Jahren geschlagen hatte.

Bundeskabinett befasst sich mit Abschuss von Drohnen

Das Bundeskabinett befasst sich in seiner Sitzung am Mittwoch (11.00 Uhr) mit der Rechtsgrundlage für den Abschuss von Drohnen in Gefahrensituationen. Dafür soll das Luftsicherheitsgesetz geändert werden. Künftig soll der Bundeswehr unter bestimmten Voraussetzungen der Einsatz von Waffengewalt gegen illegale, unbemannte Drohnen erlaubt werden.

Träger von Internationalem Karlspreis 2025 wird bekanntgegeben

Im Aachen wird am Mittwoch (12.30) der Träger oder die Trägerin des diesjährigen Internationalen Karlspreises bekanntgegeben. Die Entscheidung des Direktoriums des Karlspreises wird von dessen Vorsitzendem Jürgen Linden und der Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen (parteilos) verkündet. Die Preisverleihung erfolgt traditionell im Mai bei einem Festakt im historischen Aachener Rathaus.

Textgröße ändern: