Anhaltende Kritik aus den Gewerkschaften an der SPD
Die verhinderte Autokaufprämie im Konjunkturpaket der Bundesregierung belastet weiter das Verhältnis zwischen SPD und Gewerkschaften. "Ihr müsst auch auf die Industrie und die Arbeitnehmer schauen, wenn ihr die AfD klein halten wollt", sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, der "Welt am Sonntag" an die Adresse der SPD.
Der Daimler-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Michael Brecht warf der Parteispitze vor, sie höre nicht zu, beantworte aber Fragen, die gar nicht gestellt worden seien. "Die ausgewogene Mitte fehlt", sagte er der "WamS". So könne sich die SPD als Volkspartei nicht halten. Brecht bezeichnete den Kurs der Parteiführung als "linkspopulistisch". Er frage sich, wer von den Beschäftigten in der Autobranche noch die Sozialdemokraten wählen solle.
Der Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, sprach von "ernsthaftem Ärger" in den Gewerkschaftsbezirken und bei den Betriebsräten der Autobranche. "Die SPD hat unsere Einwände nicht wahrgenommen", sagte Zitzelsberger der Zeitung. Es sei aber ein Fehler zu glauben, "man könne die Technologie von morgen fördern, ohne das Hier und Heute zu stabilisieren".
(V.Korablyov--DTZ)