Haseloff ruft nach antisemitischen Vorfällen zu Wachsamkeit auf
Angesichts der jüngsten antisemitischen Vorfälle in Sachsen-Anhalt hat Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zu Wachsamkeit und Zivilcourage aufgerufen. "Der Antisemitismus ist aus unserer Gesellschaft nicht verschwunden", erklärte Haseloff am Donnerstag in Magdeburg. "Er ist eine Gefahr für die grundlegenden Werte unserer Demokratie."
Hass und Vorurteile seien "eine Bedrohung für jede liberale und weltoffene Gesellschaft" und "ein schleichendes Gift", warnte der Ministerpräsident. Darauf gebe es nur eine Antwort." Es gelte, "Zivilcourage zu zeigen und sehr wachsam zu bleiben".
In der vergangenen Woche war bei einer Synagogengemeinde in Halle ein Drohbrief eingegangen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung. Zudem deponierten Unbekannte zu Pfingsten sowie am Dienstag jeweils aus Zellstoff hergestellte Hakenkreuze auf den Gehweg vor der jüdischen Gemeinde in Halle.
Auf eine Synagoge in Halle war im Oktober während der Feierlichkeiten zum jüdischen Feiertag Jom Kippur ein Anschlag verübt worden. Der mutmaßliche Attentäter Stephan B. hatte versucht, bewaffnet in die Synagoge einzudringen und die dort versammelten Menschen zu töten. Als ihm dies nicht gelang, erschoss er laut den Ermittlungen auf offener Straße eine Frau, und tötete einen Mann in einem Dönerimbiss. Der Prozess gegen ihn soll am 21. Juli beginnen.
(S.A.Dudajev--DTZ)