Deutsche Tageszeitung - Kreml perplex über Trumps Einladung zu erweitertem G7-Gipfel

Kreml perplex über Trumps Einladung zu erweitertem G7-Gipfel


Kreml perplex über Trumps Einladung zu erweitertem G7-Gipfel
Kreml perplex über Trumps Einladung zu erweitertem G7-Gipfel / Foto: ©

Der Kreml hat sich perplex über die Einladung von US-Präsident Donald Trump zu einem erweiterten G7-Gipfel gezeigt. "Wir kennen die Einzelheiten dieses Vorschlags nicht, auch nicht, ob es sich um einen offiziellen Vorschlag handelt", sagte Präsidentensprecher Dmitri Peskow am Montag. Moskau habe seit Trumps Ankündigung am Wochenende, den Gipfel wegen der Corona-Pandemie auf den Herbst zu verschieben sowie Russland und weitere Staaten dazu zu bitten, nichts weiter aus Washington gehört.

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Präsident Wladimir Putin sei "für den Dialog, aber um auf eine solche Initiative reagieren zu können, brauchen wir mehr Informationen, und die haben wir nicht", fügte Peskow hinzu. Russland warte unter anderem auf Informationen zur Agenda und dem Teilnehmerfeld.

Trump hatte das ursprünglich für Juni geplante Treffen am Samstag abgesagt und angekündigt, beim neuen Termin Russland einzuladen, weil die G7 ein "sehr überholtes" Format seien. Ein Gipfeltreffen im Format der Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) spiegele nicht korrekt wider, "was in der Welt passiert", sagte Trump an Bord der Air Force One vor Journalisten: "Es ist eine sehr überholte Gruppe von Ländern." Daher wolle er zu dem Gipfeltreffen auch Russland, Südkorea, Australien und Indien einladen.

Das von ihm geplante neue Format bezeichnete Trump als "G10 oder G11". Er habe seine Idee bereits "grob" mit den Staats- und Regierungschefs der vier neuen Staaten besprochen, fügte er hinzu. Das Treffen könne im September oder auch erst nach der US-Präsidentschaftswahl im November stattfinden, sagte der Staatschef weiter. Trump hofft bei der US-Präsidentschaftswahl Anfang November auf seine Wiederwahl.

Der G7 gehören außer die USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada und Japan an. Wegen der Annexion der Krim durch Moskau 2014 gibt es das G8-Format mit Russland nicht mehr. Trump hatte mehrfach betont, er unterstütze eine Rückkehr Russlands zu dem Gipfel.

(V.Korablyov--DTZ)

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