Deutsche Tageszeitung - Schüsse auf Polizisten bei Demonstration gegen Polizeigewalt in Minneapolis

Schüsse auf Polizisten bei Demonstration gegen Polizeigewalt in Minneapolis


Schüsse auf Polizisten bei Demonstration gegen Polizeigewalt in Minneapolis
Schüsse auf Polizisten bei Demonstration gegen Polizeigewalt in Minneapolis / Foto: ©

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA ist bei einer Protestdemonstration in Minneapolis auf Polizisten geschossen worden. Dies teilte Minnesotas Gouverneur Tim Walz am Samstag mit. "Hier geht es nicht um Georges Tod. Hier geht es um Chaos", sagte der Gouverneur mit Blick auf die Ausschreitungen in Minneapolis und anderen Städten.

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In Minneapolis galt nach tagelangen schweren Ausschreitungen eine nächtliche Ausgangssperre. Dessen ungeachtet gingen zahlreiche Demonstranten auf die Straße. Sie hielten Plakate mit Aufschriften wie "Hört auf, uns zu töten" oder "Ich kann nicht atmen" in die Höhe und forderten Gerechtigkeit für Floyd. Es kam zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen den Angaben von Walz zufolge auch auf Polizisten geschossen wurde. Die Polizei setzte ihrerseits Tränengas und Blendgranaten ein. An mehreren Orten wurden Geschäfte geplündert.

Angesichts de Lage verkündete die Nationalgarde die Entsendung weiterer Einsatzkräfte nach Minneapolis und in die Nachbarstadt Saint-Paul. Insgesamt seien nun 1700 Soldaten vor Ort. US-Präsident Donald Trump hatte das Pentagon zuvor aufgefordert, weitere Armeeeinheiten in Alarmbereitschaft zu versetzen.

Floyd war am Montag bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis gestorben, nachdem ein weißer Polizist ihm minutenlang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte. Ein Video des Vorfalls löste US-weit Entsetzen aus. Am Freitag wurde der Polizist festgenommen, der bei der brutalen Aktion fast neun Minuten auf Floyds Nacken gekniet hatte. Ihm wird Totschlag und fahrlässige Tötung vorgeworfen.

Floyds Familie begrüßte die Festnahme als einen "Schritt auf dem Weg zur Gerechtigkeit". Sie fordert jedoch eine Anklage wegen Mordes statt wegen Totschlags.

(P.Tomczyk--DTZ)

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