Zwei Minister in Chile mit Coronavirus infiziert
In Chile haben sich zwei Minister mit dem Coronavirus infiziert. Energieminister Juan Carlos Jobet und der Minister für öffentliche Arbeiten, Alfredo Moreno, teilten am Montag mit, positiv auf den Erreger getestet worden zu sein. Beide Kabinettsmitglieder hatten sich nach eigenen Angaben schon vor Vorliegen ihrer Testergebnisse in Quarantäne begeben.
Die Ausbreitung des Coronavirus nimmt in dem südamerikanischen Land stark zu. Innerhalb von 24 Stunden wurden 4895 neue Infektionsfälle verzeichnet, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Dies ist die bisher höchste Zahl von Neuinfektionen im Land. Ferner wurden 43 weitere Todesfälle registriert.
Die Gesamtzahl der verzeichneten Infektionsfälle in Chile stieg auf 73.997, die Zahl der Todesopfer der Pandemie auf 761. In der Hauptstadt Santiago gilt seit Mitte Mai eine strikte Ausgangssperre.
Die Arbeit des Kabinetts von Präsident Sebastián Piñera wurde durch die Pandemie zuletzt stark beeinträchtigt. Auch die Minister für Finanzen und Wirtschaft, Ignacio Briones und Lucas Palacios, begaben sich in Quarantäne, weil sie Kontakt zu Infizierten gehabt hatten. Sie wurden aber inzwischen negativ getestet und kehrten zur Arbeit zurück. Der Minister für öffentliche Güter, Julio Isamit, blieb indessen trotz eines Negativtests vorerst in häuslicher Isolation.
Piñera setzte unterdessen ein Gesetz zur Absenkung der Gehälter des Staatschefs, der Minister sowie der Parlamentarier in Kraft. Die künftige Höhe der Bezüge soll von einem Ausschuss festgelegt werden. Das Gesetz war jahrelang im Parlament debattiert worden. Es gewann dann durch die Corona-Krise an Dringlichkeit, weshalb es beschleunigt verabschiedet wurde.
(U.Stolizkaya--DTZ)