Deutsche Tageszeitung - Grüne mahnen mehr Einheitlichkeit bei Corona-Regeln an

Grüne mahnen mehr Einheitlichkeit bei Corona-Regeln an


Grüne mahnen mehr Einheitlichkeit bei Corona-Regeln an
Grüne mahnen mehr Einheitlichkeit bei Corona-Regeln an / Foto: ©

Die Grünen mahnen mehr Einheitlichkeit bei den Corona-Regeln in Deutschland an - und gehen damit auf Distanz zu Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). Es solle an einheitlichen Regeln festgehalten werden, die allerdings regional unterschiedlich umgesetzt werden könnten, sagte Parteichef Robert Habeck am Montag in Berlin. Die von Ramelow angestoßene Debatte komme "zur Unzeit" und setze die "falschen Signale". Es gebe eher zu wenig allgemeine Regelungen.

Textgröße ändern:

Ramelows Vorstoß komme auch deshalb verfrüht, weil die jüngsten Lockerungen noch nicht ausgewertet seien, sagte der Grünen-Chef weiter. Habeck verwies darauf, dass sich auch die in Thüringen mitregieren Landes-Grünen gegen Ramelows Vorstoß ausgesprochen hätten. Demnach solle das Thema von der Tagesordnung der nächsten Kabinettssitzung in Erfurt genommen werden.

Ramelow hatte am Wochenende angekündigt, er wolle die allgemeinen Corona-Beschränkungen in seinem Bundesland aufheben. Damit würden landesweite Regeln zu Mindestabständen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie Kontaktbeschränkungen nicht mehr gelten. In Interviews am Montag stellte Ramelow klar, die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften bleibe bestehen.

Anstatt dieser Vorgaben soll es dann regionale Maßnahmen abhängig vom Infektionsgeschehen vor Ort geben. Dafür ist ein Grenzwert von 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche im Gespräch. Der Vorstoß des Erfurter Regierungschefs stieß aber auf breiten Widerspruch. Auch die ebenfalls in Thüringen mit regierende SPD zeigte sich skeptisch.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Bundeswehr soll künftig Drohnen abschießen dürfen - Kabinett billigt Pläne

Die Bundeswehr soll zur Abwehr von Gefahren die Erlaubnis zum Abschuss von Drohnen bekommen. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch einen entsprechenden Vorschlag zur Änderung des Luftsicherheitsgesetzes. "Drohnen als Instrument für Spionage und Sabotage können eine ernste Gefahr sein, insbesondere für unsere kritische Infrastruktur", erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) dazu.

Südkoreas entmachteter Präsident Yoon verweigert nach Verhaftung die Aussage

Nach einer wochenlangen Patt-Situation ist der vom Parlament entmachtete südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol im Zusammenhang mit der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts verhaftet worden. Am Mittwochmorgen sei der Haftbefehl gegen Yoon vollstreckt worden, erklärten die Ermittlungsbehörden. In einer vorab aufgezeichneten Videobotschaft erklärte Yoon, dass er sich entschieden habe, sich der Befragung zu unterziehen, um ein "Blutvergießen" zu vermeiden. Ermittlern zufolge schwieg der Präsident jedoch zunächst zu den gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen.

USA erlassen weitere Handelsbeschränkungen für China - Peking protestiert

Die USA haben weitere Beschränkungen für den Handel mit China erlassen und damit Protest in Peking ausgelöst. Washington kündigte ein Verkaufsverbot von digital vernetzten Fahrzeugen mit chinesischer und russischer Technologie an. Zudem folgte ein Einfuhrverbot für weitere chinesische Produkte wegen Vorwürfen der Zwangsarbeit. Peking kritisierte die Maßnahmen am Mittwoch scharf.

Alleinerziehende stark von Armut bedroht - Paus legt Familienbericht vor

Das Armutsrisiko von Alleinerziehenden in Deutschland ist drei Mal so hoch wie das von Männern und Frauen in einer Partnerschaft. Zu diesem Befund kommt der neue Familienbericht, den das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin verabschiedete. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) kritisierte die Rahmenbedingungen für Alleinerziehende. Diese seien "nach wie vor nicht gut" - etwa bei der Kinderbetreuung oder bei Job-Angeboten für Alleinerziehende.

Textgröße ändern: