Deutsche Tageszeitung - Kretschmer: Geplante Corona-Warn-App bringt "keine ausreichende Sicherheit"

Kretschmer: Geplante Corona-Warn-App bringt "keine ausreichende Sicherheit"


Kretschmer: Geplante Corona-Warn-App bringt "keine ausreichende Sicherheit"
Kretschmer: Geplante Corona-Warn-App bringt "keine ausreichende Sicherheit" / Foto: ©

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Zweifel an der für Mitte Juni geplanten Corona-Warn-App geäußert. "So wie die Corona-App jetzt auf den Weg gebracht worden ist, bringt sie keine ausreichende Sicherheit", sagte Kretschmer den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. "Wichtig sind für die Leute heute 1,50 Meter Abstand und Tragen von Mund-Nasenschutz."

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Ähnlich äußerte sich Tabea Rößner, Sprecherin der Grünen-Fraktion für Netzpolitik und Verbraucherschutz. "Ich warne davor zu sagen, das ist das Allheilmittel. Die App ist wichtig, aber wir bekämpfen nicht mit ihr allein die Pandemie. Wichtig ist, dass wir ausreichend Testkapazitäten haben und eine klare Begleitung vom Gesundheitsamt", sagte sie den Funke-Zeitungen. Viel Vertrauen gehe verloren durch Vorschläge wie Zugang zum Schwimmbad nur mit App, kritisierte Rößner.

Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe der App mit der Idee eines Immunitätsausweises geschadet. "Durch die Vielstimmigkeit und das Chaos der letzten Wochen haben wir nicht nur Zeit verloren", führte Rößner aus. "Die App verliert auch an Akzeptanz, das finde ich fatal. Denn das funktioniert nur mit Vertrauen."

Die Corona-Warn-App soll Mitte Juni fertig sein. Sie soll mithilfe der Bluetooth-Technologie aufzeichnen, wann und wie lange sich jemand in der Nähe einer anderen Person aufgehalten hat, die an ihrem Smartphone ebenfalls diese Funktion eingeschaltet hat. Infiziert sich jemand mit dem neuartigen Coronavirus, kann er über die App anonym diejenigen informieren, die sich durch ihre Nähe zu ihm angesteckt haben könnten. Sie sollen sich dann in Quarantäne begeben.

Die Anwendung für Mobilgeräte wird im Auftrag der Bundesregierung von SAP und der Deutschen Telekom entwickelt.

(I.Beryonev--DTZ)

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