Deutsche Tageszeitung - Weitere Corona-Fälle in Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch

Weitere Corona-Fälle in Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch


Weitere Corona-Fälle in Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch
Weitere Corona-Fälle in Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch / Foto: ©

Nach dem Auftreten eines ersten Coronavirus-Falls im weltgrößten Flüchtlingslager in Cox’s Bazar in Bangladesch sind zwei weitere Infektionen unter Rohingya-Flüchtlingen nachgewiesen worden. Eine 42-jährige Bewohnerin und ein 30-jähriger Mann seien positiv getestet worden, sagte ein Gesundheitsbeamter am Freitag.

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Der Chef der Gesundheitsbehörde von Cox’s Bazar, Mahbubur Rahman, berichtete, in den insgesamt 34 Flüchtlings-Siedlungen des Lagers habe sich nach Bekanntwerden des ersten Falls Panik breitgemacht. Der Infizierte, ein 35-Jähriger, war zunächst geflohen und erst nach vier Stunden von Polizisten gefasst worden. Nun versuchen Einsatzteams der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Kontaktpersonen des Mannes ausfindig zu machen. In dem Lager sollen zudem die Testkapazitäten erhöht werden.

Bundes-Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zeigte sich besorgt über den Corona-Ausbruch in dem Lager. Abstandhalten, Händewaschen und die Isolierung von Erkrankten oder Verdachtsfällen seien in dem überfüllten Lager kaum möglich. Deutschland werde die Hilfsgelder erhöhen.

In dem Lager leben insgesamt rund eine Million Rohingya, die aus Myanmar geflüchtet sind. Anfang April hatten die Behörden den gesamten Bezirk Cox’s Bazar abgeriegelt, um einer Coronavirus-Epidemie vorzubeugen.

Experten hatten immer wieder vor einer raschen Ausbreitung des Virus in den überfüllten Lagern von Cox’s Bazar gewarnt, in denen Angehörige der verfolgten, muslimischen Rohingya-Minderheit aus dem benachbarten Myanmar seit 2017 unter verheerenden Bedingungen in Zelten oder Baracken leben.

In Bangladesch ist die Zahl der Infektionsfälle in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Bislang infizierten sich nach offiziellen Angaben fast 19.000 Menschen mit dem Virus, etwa 300 Menschen starben.

(U.Beriyev--DTZ)

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