Deutsche Tageszeitung - Maas nennt korrigierte Corona-Zahl aus Wuhan "besorgniserregend"

Maas nennt korrigierte Corona-Zahl aus Wuhan "besorgniserregend"


Maas nennt korrigierte Corona-Zahl aus Wuhan "besorgniserregend"
Maas nennt korrigierte Corona-Zahl aus Wuhan "besorgniserregend" / Foto: ©

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat die überraschend nach oben korrigierte Zahl der Corona-Toten in Wuhan als "besorgniserregend" bezeichnet und Peking zu mehr Transparenz gedrängt. "Es gibt Fragen, die müssen irgendwann beantwortet werden", sagte Maas am Freitag bei "Bild Live". Für die Ursachenforschung und die Entwicklung eines Impfstoffs sei es wichtig zu wissen, wo das Virus herkomme und wie es entstanden sei.

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"Das sind alles Fragen, die beantwortet werden müssen und da gehe ich davon aus, dass China, so wie es ja auch öffentlich vertreten wird, dabei eine konstruktive Rolle spielt", sagte der SPD-Politiker weiter. In den nächsten Wochen habe die chinesische Führung ausreichend Möglichkeiten, unter Beweis zu stellen, wie transparent sie tatsächlich mit dem Virus umgehen wolle.

Die Wiedereröffnung des umstrittenen Tiermarkts in der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan, in der die weltweite Coronavirus-Pandemie ihren Ursprung hatte, könne er "nicht nachvollziehen", sagte Maas weiter. Im Kampf gegen Pandemien gehe es darum, dass jeder seinen Beitrag leiste.

Dafür müssten möglicherweise auch kulturelle Geflogenheiten geändert werden. "Das tun wir ja hier auch: Wir gehen anders miteinander um, wir halten Distanz, wir schütteln uns nicht mehr die Hände, wir laufen mit Masken durch die Gegend." Niemand könne sich darauf berufen, dass "irgendwelche Dinge bei einem schon immer so gewesen sind", sagte der Minister.

China gerät international wegen seines Umgangs mit der Corona-Krise zunehmend unter Druck. Vor allem die USA werfen Peking vor, zu spät über die Verbreitung des neuen Erregers informiert zu haben. Zudem gehen US-Stellen dem Verdacht nach, dass das Virus aus einem Labor in Wuhan gekommen sein könnte und nicht von einem Wildtiermarkt, wie bisher von den chinesischen Behörden angegeben. Auch Frankreich und Großbritannien stellten das Krisenmanagement der chinesischen Regierung infrage.

(S.A.Dudajev--DTZ)

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