Neuer libanesischer Regierungschef sieht Land vor "Katastrophe"
Auch nach dem Ende einer fast dreimonatigen Regierungskrise im Libanon sieht der neue Regierungschef Hassan Diab das Land vor einer "Katastrophe". "Wir stecken in einer finanziellen, wirtschaftlichen und sozialen Sackgasse", erklärte der Ministerpräsident am Mittwoch nach der ersten Sitzung seines Kabinetts. "Wir stehen vor einer Katastrophe."
Das Land ist dringend auf ausländische Hilfe angewiesen. Allerdings hat der Westen zahlreiche Sanktionen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Bewegung im Libanon verhängt. Die Hisbollah hatte im vergangenen Monat die Ernennung Diabs zum neuen Regierungschef unterstützt.
Sein Kabinett, das zum großen Teil aus Akademikern und früheren Regierungsberatern besteht, wurde am Dienstag von Präsident Michel Aoun offiziell bestätigt. Diab kündigte an, auf die Demonstranten zuzugehen, die bereits seit Monaten gegen Misswirtschaft und Korruption im Libanon protestieren.
Die Protestbewegung zeigte sich jedoch enttäuscht über die neue Regierung und lieferte sich in der Nacht zum Mittwoch erneut Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Demonstranten setzten in Beirut Reifen in Brand und blockierten Straßen. Auch in anderen Städten gab es Proteste.
(I.Beryonev--DTZ)