Deutsche Tageszeitung - Kritik an Trumps Iran-Politik bei TV-Debatte der US-Demokraten

Kritik an Trumps Iran-Politik bei TV-Debatte der US-Demokraten


Kritik an Trumps Iran-Politik bei TV-Debatte der US-Demokraten
Kritik an Trumps Iran-Politik bei TV-Debatte der US-Demokraten / Foto: ©

Führende Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten haben das Vorgehen von Präsident Donald Trump im Konflikt mit dem Iran kritisiert. Der frühere Vizepräsident Joe Biden warf Trump am Dienstagabend (Ortszeit) bei einer TV-Debatte der Demokraten vor, bei der Begründung für die Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani "glatt gelogen" zu haben. Biden bezog sich damit auf die Aussage Trumps, Soleimani habe Anschläge auf US-Botschaften im Nahen Osten geplant.

Textgröße ändern:

Schon der von Trump beschlossene einseitige Rückzug aus dem Atomabkommen mit dem Iran 2018 sei ein großer Fehler gewesen, sagte Biden. Die USA seien jetzt international "isoliert". Die Europäer würden inzwischen Washington und Teheran gleichermaßen zur Zurückhaltung aufrufen.

Senator Bernie Sanders warnte, Trump drohe die USA in einen neuen Krieg zu führen, der "schlimmer" ausfallen könnte als der Irak-Krieg. Auch Sanders kritisierte Trumps Rückzug vom Atomabkommen mit Teheran.

Trump hatte mit der gezielten Tötung Soleimanis durch einen US-Drohnenangriff im Irak Anfang Januar eine dramatische Eskalation des Konflikts mit dem Iran riskiert. Inzwischen hat sich die Situation wieder leicht entspannt.

Die Fernsehdebatte der US-Demokraten am Dienstag war die letzte vor Start der Vorwahlen zur Bestimmung des Präsidentschaftskandidaten. An der Debatte in Des Moines im Bundesstaat Iowa, wo die Vorwahlen am 3. Februar beginnen, nahmen nur sechs der derzeit zwölf Präsidentschaftsbewerber teil: Neben Biden und Sanders die Senatorinnen Elizabeth Warren und Amy Klobuchar, der frühere Bürgermeister Pete Buttigieg sowie der Milliardär Tom Steyer.

Ausgewählt wurden die Teilnehmer anhand von Umfragewerten und der Zahl der Spender. Der frühere New Yorker Bürgermeister und Medienmilliardär Michael Bloomberg, der seinen Wahlkampf selbst finanziert, nahm deswegen nicht teil - obwohl er in Umfragen vor Klobuchar und Steyer liegt.

Biden führt die landesweiten Umfragen schon seit Monaten an. Ihm folgen Sanders, Warren und Buttigieg. Im Bundesstaat Iowa liegt der frühere Vizepräsident laut einem von Website Realclearpolitics.com ermittelten Umfrageschnitt ebenfalls vorne, allerdings ist dort der Abstand zu seinen Rivalen geringer. Die Oppositionspartei hofft, Trump bei der Wahl im November nach nur einer Amtszeit aus dem Weißen Haus drängen zu können.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: