Deutsche Tageszeitung - Behörden in Kolumbien vereiteln Anschlag auf Ex-Anführer der Farc-Guerilla

Behörden in Kolumbien vereiteln Anschlag auf Ex-Anführer der Farc-Guerilla


Behörden in Kolumbien vereiteln Anschlag auf Ex-Anführer der Farc-Guerilla
Behörden in Kolumbien vereiteln Anschlag auf Ex-Anführer der Farc-Guerilla / Foto: ©

Die Behörden in Kolumbien haben nach eigenen Angaben einen Anschlag auf den früheren Chef der Farc-Guerilla, Rodrigo Londoño, vereitelt. Bei einem Polizeieinsatz in der Nähe des Wohnsitzes von Londoño seien zwei Verdächtige erschossen worden, teilte die Polizei am Sonntag (Ortszeit) mit. Unter den Verdächtigen, die durch Hinweise eines nicht genannten Informanten aufflogen, war demnach ein langjähriges Farc-Mitglied namens Guamby. Die Farc kämpfte ein halbes Jahrhundert lang gegen die Regierung in Bogotá, bevor sie 2016 in ein Friedensabkommen einwilligte. Die Guerillatruppe wurde 2017 aufgelöst. Londoño war seither Chef der Farc-Partei.

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Der kolumbianische Präsident Iván Duque informierte im Kurzbotschaftendienst Twitter über den Polizeieinsatz in der Nähe einer Farm in Finlandia im Bezirk Quindió. Nachdem die Polizei den Hinweis auf den geplanten Anschlag erhalten hatte, verstärkte sie den Schutz für Londoño, der auch unter dem Namen Timochenko bekannt ist.

Den zusätzlich eingesetzten Polizisten fielen am Samstag bei einer Kontrolle die beiden mutmaßlichen Täter auf, die den Beschreibungen des Informanten entsprachen. Die tödlichen Schüsse fielen nach Angaben der Polizei in rund einem Kilometer Entfernung vom Aufenthaltsort Londoños.

Die beiden mutmaßlichen Attentäter waren laut Polizei Mitglieder einer Abspaltung der Farc unter der Leitung von Hernán Darío Saldarriaga, die 2019 die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes ankündigte. Seit dem Abschluss des Friedensabkommens wurden zahlreiche Ex-Guerilla-Kämpfer ermordet. Im vergangenen Zahl waren es 77 - eine weitere Steigerung gegenüber der Zahl von 65 im Jahr 2018.

(M.Dylatov--DTZ)

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