Deutsche Tageszeitung - Städte- und Gemeinbdebunf: Klimawende verlangt den Bürgern Opfer ab

Städte- und Gemeinbdebunf: Klimawende verlangt den Bürgern Opfer ab


Städte- und Gemeinbdebunf: Klimawende verlangt den Bürgern Opfer ab
Städte- und Gemeinbdebunf: Klimawende verlangt den Bürgern Opfer ab / Foto: ©

Nach Überzeugung des Städte- und Gemeindebundes führt kein Weg daran vorbei, den Bürgern für die Klimawende auch Opfer abzuverlangen. "Eine Energiewende ohne Belastungen wird nicht funktionieren", sagte der Präsident des Gemeindebundes, Uwe Brandl, am Freitag in Berlin. Wer mehr Klimaschutz wolle, müsse bestimmte Dinge tolerieren, und zwar entschädigungslos, betonte Brandl.

Textgröße ändern:

Er wandte sich damit auch gegen den Vorschlag der SPD, mit der Einführung eines sogenannten Windbürgergeldes den Widerstand gegen Windräder vor der eigenen Haustür zu überwinden. Wenn so etwas für Windkraftanlagen eingeführt werde, könnten es auch die Anwohner von Autobahnen oder Schnellbahntrassen verlangen. Eine Politik, die den Bürger abhole, müsse ihm auch seine Grenzen aufzeigen.

Als unzureichend kritisierte Brandl die Pendlerpauschale, mit der Berufstätige eine Entlastung für höhere Spritpreise erhalten sollen. Dies helfe dem Rentner, der zum Arzt muss, überhaupt nicht, sagte der Gemeindebundpräsident, der Bürgermeister der bayerischen Stadt Abenberg ist. Er warb für völlig neue Bedienmodelle beim öffentlichen Nahverkehr anstatt des bisherigen Systems mit Haltestellen und Fahrplänen.

Um bei Wohnungsbau und Infrastrukturmaßnahmen schneller voranzukommen, ist nach Ansicht des Städte- und Gemeindebundes ein umfassender Abbau von Bürokratie erforderlich. Es gebe 20.000 Einzelvorschriften und 16 verschiedene Bauordnungen in den Bundesländern, beklagte Brandl. Eine Vereinheitlichung sei hier sinnvoll. "Gerade in den Ballungsräumen herrscht akuter Mangel an bezahlbarem Wohnraum", sagte der Gemeindebunds-Präsident.

Um Abhilfe zu schaffen, solle etwa die Genehmigung für ein seriell gebautes Haus auch für andere Bundesländer gelten. Der Hauptgeschäftsführer des Gemeindebundes, Gerd Landsberg, warb in diesem Zusammenhang für ein Investitionsvorranggesetz.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: