Renten seit 2010 deutlich stärker gestiegen als Inflation
Die durchschnittlichen Renten in Deutschland sind laut einem Zeitungsbericht seit dem Jahr 2010 deutlich stärker gestiegen als die Inflation. Aus Daten des Bundesarbeitsministeriums und der Rentenversicherung gehe hervor, dass der durchschnittliche monatliche Zahlbetrag bei den gesetzlichen Altersrenten von 740 Euro im Jahr 2010 auf 906 Euro im Jahr 2018 gestiegen sei, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in seinen Dienstagsausgaben.
Dies entspreche einem Anstieg der durchschnittlichen Rentenzahlung um 22,4 Prozent, hieß es in dem Bericht. Dagegen habe nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums das Preisniveau zwischen 2010 und 2018 um 11,4 Prozent zugenommen.
Im ersten Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende war die Entwicklung für die Rentnerinnen und Rentner laut RND dagegen noch viel ungünstiger verlaufen. Der durchschnittliche Zahlbetrag bei den Altersrenten stieg demnach zwischen 2000 und 2010 um sechs Prozent, die Inflation dagegen um 16,6 Prozent.
Im gesamten Zeitraum der Jahre 2000 bis 2018 lagen der Anstieg der Durchschnittsrente und der Inflation dem Bericht zufolge in etwa auf dem gleichen Niveau von rund 30 Prozent.
Die Sozialexpertin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, warnte jedoch, es bestehe "definitiv kein Anlass für die Bundesregierung, sich auf den stärkeren Rentenerhöhungen der letzten Jahre auszuruhen". Diese seien kein politischer Verdienst, sondern "allein der starken Konjunktur geschuldet".
Die gesetzliche Rente müsse gestärkt werden, unter anderem durch Erhöhung des Rentenniveaus auf 53 Prozent, sagte Zimmermann dem RND. Das Rentenniveau - also das Verhältnis zwischen Rente und dem Durchschnittseinkommen aller Sozialversicherten - liegt derzeit bei etwa 48 Prozent.
(W.Novokshonov--DTZ)