Deutsche Tageszeitung - Ministerium: Noch keine konkreten Pläne für robusteres Bundeswehr-Mandat in Mali

Ministerium: Noch keine konkreten Pläne für robusteres Bundeswehr-Mandat in Mali


Ministerium: Noch keine konkreten Pläne für robusteres Bundeswehr-Mandat in Mali
Ministerium: Noch keine konkreten Pläne für robusteres Bundeswehr-Mandat in Mali / Foto: ©

Für das von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) geforderte umfassendere Mandat für den Bundeswehreinsatz in der Sahel-Zone gibt es nach Angaben eines Ministeriumssprechers noch keine konkreten Pläne. Der Sprecher verwies am Montag darauf, dass die aktuellen Mandate noch bis Mai liefen. Im Rahmen der Evaluierung der Einsätze in Mali werde auch überlegt, "wie wir unser Engagement fortsetzen". Das werde "erst zu Beginn des nächsten Jahres passieren".

Textgröße ändern:

Die Bundeswehr beteiligt sich an der UN-Stabilisierungsmission Minusma und der EU-Ausbildungsmission EUTM in Mali. Für Minusma sind aktuell rund 860 deutsche Soldaten im Einsatz, bei EUTM sind es 180. Frankreich hat im Rahmen der Mission Barkhane aktuell rund 4500 Soldaten in der Sahel-Zone stationiert.

Kramp-Karrenbauer hatte sich am Wochenende mit Verweis auf das französische Engagement für ein robusteres Bundeswehrmandat ausgesprochen als bisher. Deutschland dürfe sich in dieser Region "nicht wegducken", sagte die Ministerin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". In der Sahel-Zone entstehe gerade "eine große Drehscheibe für Terrorismus, für organisierte Kriminalität, für Migration und Menschenhandel".

Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte am Montag, die Stabilität in der Region sei ein wesentlicher Faktor auch für die Sicherheit in Europa. Die Bundesregierung beobachte mit Sorge eine stetige Verschlechterung der Sicherheitslage. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe "mehrfach unterstrichen, dass Deutschland dort Verantwortung übernehmen will und muss". Ob und inwieweit die Ausbildungsmission robuster ausgestaltet werden müsse, "wird aktuell in Brüssel im Rahmen eines strategischen Überprüfungsprozesses analysiert".

Der Sahel-Staat Mali kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Islamistische Gruppen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden des Landes übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: