Deutsche Tageszeitung - Grünen-Politikerin kritisiert Schadstoffe in Kassenbons

Grünen-Politikerin kritisiert Schadstoffe in Kassenbons


Grünen-Politikerin kritisiert Schadstoffe in Kassenbons
Grünen-Politikerin kritisiert Schadstoffe in Kassenbons / Foto: ©

Vor dem Hintergrund der Kassenbon-Pflicht ab dem Jahreswechsel hat die Grünen-Politikerin Bettina Hoffmann den Einsatz schadstoffhaltiger Materialien kritisiert. Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag forderte in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Dienstag den Einsatz umweltfreundlicherer Alternativen. "Künftig muss dies die Regel sein", verlangte Hoffmann.

Textgröße ändern:

Hintergrund ist das weitgehende Verbot der bisher in Thermopapier hauptsächlich eingesetzten Substanz Bisphenol A. Ihr werden unter anderem hormonschädigende Eigenschaften und Beeinträchtigungen der menschlichen Fruchtbarkeit nachgesagt. Hoffmann kritisierte aber, dass stattdessen viele Einzelhändler auf Anfrage von ihr hin angegeben hätten, sie wollten künftig auf die sehr ähnliche Substanz Bisphenol S setzen, die nicht verboten ist. Andere wollten Kassenzettel mit dem Ersatzstoff Pergafast verwenden, der zwar wohl für Menschen weniger schädlich sei, dessen Umweltverträglichkeit insgesamt jedoch noch kaum erforscht sei.

Die Grünen-Politikerin wies darauf hin, dass daneben auch bereits komplett chemiefreie Kassenbons verfügbar seien. "Es ist erfreulich, dass es bereits Einzelhändler gibt, die diese auch einsetzen wolle", sagte die Grünen-Politikerin. Sie verlangte aber eine gesetzliche Regelung, die generell dafür sorge, "dass unbedenkliche Material-Alternativen auch eingesetzt werden, wenn sie am Markt verfügbar sind". Zudem müsse das Chemikalienrecht so geändert werden, dass toxische Chemikalien nicht mehr einfach durch ähnliche ersetzt werden könnten, sondern jeweils die gesamten Stoffgruppen erfasst würden.

Einzelhändler müssen ab Januar bei jedem Kauf einen Beleg erstellen. Diese Kassenbon-Pflicht gilt grundsätzlich sowohl beim Bäcker als auch beim Friseur oder in Apotheken. Die sogenannte Belegausgabepflicht soll einer größeren Transparenz im Kampf gegen Steuerbetrug dienen. Sie ist aber auch wegen des höheren Aufwandes für die Händler und wegen des damit verbundenen Anstiegs des Papierverbrauchs umstritten.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Frankreich: Mehr als 100.000 Menschen protestieren gegen rechtsgerichteten Premier

In Frankreich haben am Samstag nach Angaben des Innenministeriums mehr als 100.000 Menschen gegen die Ernennung des neuen rechtsgerichteten Premierministers Michel Barnier demonstriert. Allein in Paris waren es demnach 26.000. Aber auch in vielen anderen Städten wie Nantes, Nizza, Marseille und Straßburg gingen die Menschen gegen die Regierungsübernahme durch den 73-jährigen Konservativen auf die Straße. Die Wut der Demonstrierenden richtete sich auch gegen Präsident Emmanuel Macron.

Tausende in Israel demonstrieren erneut für Abkommen für Freilassung der Geiseln

Genau elf Monate nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind dort erneut tausende Menschen für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern der Kundgebungen in Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten waren am Samstag auch Angehörige der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Niedrige Wahlbeteiligung: Präsidentschaftswahl in Algerien zu Ende gegangen

Nach einer einstündigen Verlängerung ist die Präsidentschaftwahl in Algerien am Samstag zu Ende gegangen. Statt wie geplant um 20.00 Uhr schlossen die Wahllokale in dem nordafrikanischen Land angesichts einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung erst um 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ).

Großdemo für "Freiheit" nach Sperrung des Onlinediensts X in Brasilien

Nach der Sperrung des Onlinedienstes X in Brasilien sind in dem südamerikanischen Land am Samstag tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Kundgebung in der Wirtschaftsmetropole São Paulo fand am brasilianischen Unabhängigkeitstag als Gegenveranstaltung zu einer offiziellen Parade in der Hauptstadt Brasília mit dem linksgerichteten Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva statt. Dessen rechtsextremer Amtsvorgänger Jair Bolsonaro unterstützte den Protestmarsch in São Paulo.

Textgröße ändern: