Deutsche Tageszeitung - Kosten für Rentenkasse durch abschlagsfreie Rente mit 63 steigen weiter

Kosten für Rentenkasse durch abschlagsfreie Rente mit 63 steigen weiter


Kosten für Rentenkasse durch abschlagsfreie Rente mit 63 steigen weiter
Kosten für Rentenkasse durch abschlagsfreie Rente mit 63 steigen weiter / Foto: ©

Die Belastung für die Rentenkasse durch die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren steigt laut einem Zeitungsbericht weiter an. Ende November dieses Jahres erhielten bereits rund 1,34 Millionen Senioren diese Rente, wie die "Bild"-Zeitung am Montag unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung berichtet. Die Rente mit 63 können seit Juli 2014 all jene in Anspruch nehmen, die 45 Beitragsjahre zur Gesetzlichen Rentenversicherung vorweisen können.

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Eine Sprecherin des Bundessozialministeriums verwies darauf, dass sich die Zahl der Bezieher im Bereich des Erwarteten bewege. "Die Zahl ist ein wenig höher, aber nicht viel höher als erwartet", sagte sie. "Für uns sind das keine großen Überraschungen." Das Ministerium sei bei Einführung der Rente mit 63 davon ausgegangen, dass etwa 200.000 Menschen jedes Jahr diese neue Möglichkeit ergriffen. Die steigenden Kosten seien in der Budgetplanung berücksichtigt.

Die "Bild"-Zeitung schrieb weiter, dass die Kosten für die Rente mit 63 im vergangenen Oktober erstmals auf mehr als zwei Milliarden Euro monatlich gestiegen seien. Im November habe die Rentenkasse dann insgesamt 2,032 Milliarden Euro an Bezieher dieser Rente ausgezahlt.

Die Ministeriumssprecherin betonte, dass es sich bei diesen zwei Milliarden Euro nicht um Mehrkosten handle. Denn auch ohne die Rente mit 63 wären viele der Betroffenen "bereits in Rente und würden einfach nur Abschläge auf ihre Rente bekommen", sagte sie. Dies hätte nur zu einer "minimalen Reduzierung" der nun ausgezahlten Renten geführt.

Die FDP hingegen sieht sich in ihrer Kritik an der Rente mit 63 bestätigt. "Die geförderte Rente mit 63 für wenige Jahrgänge ist ein Irrweg, wie sich immer deutlicher zeigt", sagte der Rentenexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, zu AFP. "Sie ist viel teurer als gedacht." Vogel schlug ein System des individuellen Renteneintritts nach schwedischem Vorbild vor: So seien "individuelle Entscheidungen möglich und längeres Arbeiten wird dabei belohnt".

(U.Stolizkaya--DTZ)

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