Putin nennt Selenskyj vor Gipfel in Paris "sympathisch" und "aufrichtig"
Mit Blick auf den geplanten Vierer-Gipfel zum Konflikt in der Ostukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin seinen ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj als "sympathisch" und "aufrichtig" bezeichnet. Er habe den im April gewählten ukrainischen Präsidenten zwar "noch nie gesehen", mit ihm aber telefoniert, sagte Putin am Mittwoch bei einem Investorentreffen in Moskau. "Ich habe den Eindruck, dass es eine sympathische und aufrichtige Person ist."
Putin und Selenskyj hatten in den vergangenen Monaten mehrere Maßnahmen zur Entspannung des seit 2014 schwelenden Konflikts in der Ostukraine umgesetzt. Am 9. Dezember wollen die beiden Staatschefs mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum ersten Gipfeltreffen im so genannten Normandie-Format seit 2016 zusammenkommen, um den Konflikt weiter zu entschärfen.
Putin sagte in Moskau, Selenskyj versuche "wirklich, die Lage zum Besseren zu ändern". Es habe Schritte "in die richtige Richtung gegeben", fügte Putin hinzu.
Selenskyj eröffnete unterdessen in Anwesenheit der Botschafter aus Paris und Berlin im Osten der Ukraine eine Brücke. Er äußerte bei dieser Gelegenheit den Wunsch, dass die Ukraine die Grenze zu Russland wieder selbst kontrollieren können müsse. Derzeit liegt die Grenzkontrolle auf einem Abschnitt von rund 400 Kilometern bei prorussischen Separatisten. Seit dem Ausbruch des Konflikts 2014 wurden bereits mehr als 13.000 Menschen getötet.
Nach Selenskyjs Amtsantritt gab es im Verhältnis zu Russland wichtige Schritte der Entspannung. Im September organisierten beide Seiten einen umfangreichen Gefangenenaustausch. Es folgte eine Truppenentflechtung an der Frontlinie zwischen den ukrainischen Einheiten und den prorussischen Separatisten. Am Montag gab Russland drei ukrainische Marineschiffe zurück, die es vor einem Jahr beschlagnahmt hatte.
(V.Korablyov--DTZ)