Linke fordert trotz Waffenruhe in Nordsyrien weiter umfassendes Rüstungsembargo
Auch nach der Vereinbarung einer Waffenruhe für Nordsyrien fordert die Linke wegen des türkischen Vorgehens in der Region weiter umfassende Strafmaßnahmen gegen Ankara. Bundesregierung und EU dürften sich jetzt nicht "zurücklehnen", sagte die Parteivorsitzende Katja Kipping am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Der "Krieg gegen die syrischen Kurden bleibt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit".
Nötig sei unter anderem ein "sofortiges Waffenembargo gegen die Türkei", sagte Kipping. Außerdem müssten für das Land alle Hermes-Bürgschaften, mit denen die Regierung Geschäfte deutscher Unternehmen im Ausland absichert, ausgesetzt werden.
Daneben forderte Kipping auch Sanktionen gegen den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Dieser sei "nicht nur ein Terrorpate, sondern als reichster Politiker der Türkei auch Multimillionär". Erdogans Familie kontrolliere weite Teile der türkischen Wirtschaft. "Ich fordere daher, dass sofort alle Konten des Erdogan-Clans in Europa eingefroren werden."
Nach dem Abzug von US-Truppen aus Nordsyrien hatte die Türkei vergangene Woche ihre Militäroffensive in dem von den Kurden kontrollierten Gebiet begonnen. Am Donnerstag einigten sich Ankara und Washington auf eine fünftägige Waffenruhe. In dieser Zeit sollen sich die kurdischen Kämpfer aus einer von der Türkei angestrebten "Sicherheitszone" in Nordsyrien zurückziehen. Anschließend soll die Türkei nach US-Angaben ihren Einsatz vollständig beenden.
(S.A.Dudajev--DTZ)