Deutsche Tageszeitung - Bundeswehr will Zahl der Reservisten erhöhen

Bundeswehr will Zahl der Reservisten erhöhen


Bundeswehr will Zahl der Reservisten erhöhen
Bundeswehr will Zahl der Reservisten erhöhen / Foto: ©

Die Bundeswehr soll künftig auf mehr Reservisten zurückgreifen können. Das Bundesverteidigungsministerium stellte am Freitag eine neue "Strategie der Reserve" vor, mit der mehr ausscheidende Soldaten zum freiwilligen Reservistendienst bewegt werden sollen. Ziel sei es, "angesichts des geänderten sicherheitspolitischen Umfelds" mehr Reservisten zur Verfügung zu haben, die "abrufbar, verfügbar und gut ausgestattet" seien, hieß es im Ministerium. Der "Bedarf an Reservisten und deren Expertise" nehme zu.

Textgröße ändern:

Im Kern zielt die neue Strategie darauf ab, dass die Bundeswehr ausscheidende Soldaten künftig aktiv für den Reservistendienst anwerben soll. Zu den neuen Angeboten zählen laut Ministerium eine "Grundbeorderung" - das heißt eine Einplanung für sechs Jahre -, eine Verbesserung der materiellen Ausstattung sowie Schulungen, um die Ausgeschiedenen auf dem aktuellen Stand zu halten. Der Reservistendienst bleibt wie bislang freiwillig, sofern er nicht dem "Spannungs- oder Verteidigungsfall" unterliegt.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erklärte: "Ohne eine funktionierende Reserve ist die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes nicht zu gewährleisten." Im Ministerium war mit Blick auf die neue Strategie von einem "grundsätzlichen Umdenken" die Rede. Nach dem Ende des kalten Krieges sei die Reserve zunächst verkleinert worden. Die aktuellen Entwicklungen der weltweiten Sicherheitslage erforderten nun aber ein Umsteuern, um die Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung zu gewährleisten.

Nach Angaben des Ministeriums leisten Reservisten im laufenden Jahr rund 1,46 Millionen Übungstage bei der Truppe ab. Diese Zahl solle steigen. Konkrete Zielgrößen für die kommenden Jahre wollte das Ministerium aber nicht nennen.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

AfD: Verdächtiger von Magdeburg war kein Parteimitglied

Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg war nach Angaben der AfD kein Parteimitglied. "Wir können ausschließen, dass der Täter von Magdeburg Mitglied der AfD war", sagte ein Sprecher von Parteichefin Alice Weidel der "Rheinischen Post" am Samstag. "Auch ein Mitgliedsantrag hat nie vorgelegen."

Bundesopferbeauftragter übernimmt Betreuung der Betroffenen von Magdeburg

Der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober (FDP) übernimmt die Betreuung der Betroffenen des mutmaßlichen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Dies erfolge auf Bitten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos) "wegen der besonderen Bedeutung des schwerwiegenden Vorfalls und seiner Folgen", teilte das Bundesjustizministerium am Samstag mit. Er vermittle bei Bedarf psychosoziale und praktische Hilfe.

Nach Magdeburg: Viele Städte verstärken Polizeipräsenz auf Weihnachtsmärkten

Nach dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg haben zahlreiche Kommunen und Bundesländer die Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten verstärkt. Hessens wird die Polizeipräsenz für die kommenden Tage "noch einmal deutlich hochfahren", erklärte Landesinnenminister Roman Poseck (CDU) am Samstag in Wiesbaden. Dabei würden "auch die Sicherheitskonzepte im Hinblick auf Sperren für Fahrzeuge" überprüft.

Schaustellerbund: Absage von Weihnachtsmärkten wären falsches Signal

Nach dem mutmaßlichen Anschlag von Magdeburg hat sich der Deutsche Schaustellerbund gegen die Absage von Weihnachtsmärkten in Deutschland ausgesprochen. "Die Weihnachtsmärkte pauschal als Symbol abzusagen, wäre das falsche Zeichen", sagte Verbandspräsident Albert Ritter am Samstag der "Rheinischen Post". "So, wie wir sie feiern, ist das ein Zeichen gelebter Demokratie und des friedlichen Miteinanders.“

Textgröße ändern: