SPD-Politikerin Anke Fuchs verstorben
Die frühere Bundestagsvizepräsidentin und kurzzeitige Bundesgesundheitsministerin Anke Fuchs (SPD) ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Der derzeitige SPD-Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann würdigte sie als "engagierte Sozialpolitikerin". Fuchs, die auch von 1995 bis 2007 Präsidentin des Deutschen Mieterbundes (DMB) war, verstarb bereits am Montag in Wilhelmshaven nach längerer Krankheit.
Fuchs gehörte von 1980 bis 2002 dem Bundestag an. Von 1993 bis 1998 war sie stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, ab 1998 dann Bundestagsvizepräsidentin. Bereits 1982 war sie kurz vor dem Ende der sozialliberalen Koalition für wenige Monate Bundesfamilienministerin unter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD).
Bei der ersten Landtagswahl in Sachsen nach der Wiedervereinigung trat Fuchs 1990 als Spitzenkandidatin der SPD an. "Wir sind Anke dankbar für alles, was sie für uns als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, aber auch für die Menschen in Sachsen und Deutschland, auf den Weg gebracht hat", erklärte nun der derzeitige sächsische SPD-Landesvorsitzende Martin Dulig.
"Mit ihrem unermüdlichen Kampf für die Gleichstellung von Frauen und Männern, mit ihrer unbequemen, aber charmanten Art hat sie immer dafür gesorgt, dass diejenigen Gehör fanden, die ihre Stimme selbst nicht erheben konnten", erklärte Dulig weiter. Fuchs sei "eine Sozialdemokratin durch und durch, die uns fehlen wird".
Der aktuelle DMB-Präsident Lukas Siebenkotten erklärte in Berlin zum Tod von Anke Fuchs, diese sei eine "wichtige Stimme der Mieterorganisation" gewesen, die "die Wohnungs- und Mietenpolitik in Deutschland nachhaltig mitgeprägt hat". Der Verband verliere nun eine "engagierte Mitstreiterin und Kämpferin für eine sozial gerechte Wohnungs- und Mietenpolitik".
(W.Novokshonov--DTZ)