Bundesrat gedenkt der Opfer des Anschlags von Halle
Der Bundesrat hat am Freitag der Opfer des Anschlags in Halle gedacht. Der Präsident der Länderkammer, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), sagte vor dem Plenum in Berlin, die Ereignisse vom Mittwoch erfüllten ihn mit Trauer und Entsetzen. "Die Aufgabe der gesamten Gesellschaft ist es, die Verbreitung von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu verhindern."
Es sei schlimm, dass Mitglieder einer Religionsgemeinschaft in Deutschland ihren Gottesdienst hinter verschlossenen Türen abhalten müssten, fügte Günther hinzu. Es mache "fassungslos", dass Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Halle in der Synagoge um ihr Leben gebetet hätten. "Wir müssen uns alle - jeder an seinem Platz fragen - was können wir mehr tun, um gegen solchen Hass vorzugehen."
Ein Rechtsextremist hatte am Mittwoch nahe der Synagoge in Halle an der Saale einen Mann und eine Frau erschossen. Laut Ermittlern wollte er in der Synagoge am jüdischen Feiertag Jom Kippur ein "Massaker" anrichten, gelangte aber nicht in das Gotteshaus. Gegen den Tatverdächtigen Stephan B. wurde am Donnerstagabend Haftbefehl erlassen, er hat inzwischen ein Geständnis abgelegt.
(M.Dylatov--DTZ)