Tausende Indigene beteiligen sich an Protestmarsch in Ecuadors Hauptstadt Quito
Mehrere tausend Indigene und Bauern sind am Mittwoch in Ecuadors Hauptstadt Quito aus Protest gegen den Anstieg der Treibstoffpreise auf die Straße gegangen. Sie marschierten in Richtung des historischen Stadtzentrums, wie AFP-Reporter berichteten. Die Ureinwohner waren in den vergangenen Tagen aus verschiedenen Regionen Ecuadors nach Quito gereist.
Die Lage in der Hauptstadt ist äußerst angespannt. Die Sicherheitskräfte sind mit einem Großaufgebot im Einsatz. Demonstranten war es am Dienstag gelungen, das Parlament zu stürmen. Sie drangen bis in den Plenarsaal vor, wurden dann aber von Polizisten und Soldaten zurückgedrängt.
Die seit Tagen anhaltenden Massenproteste in dem lateinamerikanischen Land richten sich gegen gestiegene Treibstoffpreise. Bei den Protesten gab es nach offiziellen Angaben bislang einen Toten und mehr als 70 Verletzte. Hunderte Demonstranten wurden festgenommen.
Ecuadors Präsident Lenín Moreno hatte wegen der Unruhen vergangene Woche für 60 Tage den Ausnahmezustand verhängt. Die Demonstranten geben Moreno die Schuld für den Anstieg der Preise, da er im März ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) abgeschlossen hatte.
Ecuador sicherte sich damit IWF-Kredite in Höhe von 4,2 Milliarden Dollar (gut 3,8 Milliarden Euro). Im Gegenzug wurde Morenos Regierung zur Auflage gemacht, die staatlichen Subventionen für Kraftstoff zu senken. Seitdem sind die Treibstoffpreise um bis zu 123 Prozent gestiegen.
(P.Tomczyk--DTZ)