Deutsche Tageszeitung - Bericht: Kabinettsvorlage des Klimapakets lässt wichtige Details offen

Bericht: Kabinettsvorlage des Klimapakets lässt wichtige Details offen


Bericht: Kabinettsvorlage des Klimapakets lässt wichtige Details offen
Bericht: Kabinettsvorlage des Klimapakets lässt wichtige Details offen / Foto: ©

Nach dem für Mittwoch geplanten Kabinettsbeschluss über das Klimapaket der Bundesregierung werden offenbar weiterhin wichtige Detailfragen offen bleiben. Die Beschlussvorlage für die Ministerrunde enthalte noch keine Vorgabe, wie stark die Kfz-Steuer für Neuwagen mit hohem Spritverbrauch angehoben wird, berichtete der "Spiegel" am Dienstagabend. Auch zur geplanten Erhöhung der Luftverkehrsabgabe würden keine Zahlen genannt.

Textgröße ändern:

Für die klimagebundene Umgestaltung der Kfz-Steuer sieht die Vorlage laut "Spiegel" lediglich eine Erhöhung "in zwei Emissionsstufen" vor für Autos, die mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Genau Zahlen fehlten aber.

Damit falle die Vorlage hinter einem kürzlich bekannt gewordenen ersten Entwurf des Klimapakets zurück: Darin war ein Aufschlag auf die Kfz-Steuer von zwei Euro auf jedes Gramm über der 95-Gramm-Schwelle vorgesehen, bei Überschreiten der 115-Gramm-Schwelle waren sogar 3,50 Euro Aufschlag pro Gramm vorgesehen. Damit hätte sich die Kfz-Steuer eines heutigen VW Golfs auf 400 Euro verdoppelt, heißt es in dem Bericht.

Die Kabinettsvorlage lässt laut "Spiegel" zudem offen, wie hoch der geplante Aufschlag auf die Luftverkehrsabgabe ausfallen wird. Die Union plant eine Verdoppelung auf innerdeutschen Flügen auf 14 Euro - so steht es im Klimaprogramm der CDU. Das SPD-geführte Bundesfinanzministerium plant einen gestaffelten Aufschlag je nach Flugweite.

Mit dem Geld aus der erhöhten Luftverkehrsabgabe will die Koalition die geplante Absenkung der Mehrwertsteuer auf Bahnfahrten im Fernverkehr gegenfinanzieren. Darauf einigten sich die Koalitionsparteien in ihrem Eckpunktepapier.

Die in der Kabinettsvorlage geplanten Ausbaumengen für die Windenergie an Land fallen laut "Spiegel" ebenfalls geringer aus als zwischenzeitlich angepeilt. In einem früheren Entwurf hieß es noch, dass künftig jedes Jahr zusätzlich Windräder mit einer Kapazität von einem Gigawatt gebaut werden sollen, um bis 2030 eine installierte Leistung von 80 Gigawatt zu erreichen. Im finalen Entwurf des Klimapakets werde nun eine installierte Leistung von 67 bis 71 Gigawatt bis 2030 angepeilt.

Das Bundeskabinett will am Mittwoch voraussichtlich über das Klimapaket und über ein gesondertes Klimaschutzgesetz beraten. Ob die Vorlagen tatsächlich ins Kabinett kommen, war am Dienstagabend nach Informationen aus Regierungskreisen aber noch unklar.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Haftbefehl gegen Tatverdächtigen

Nach dem tödlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg muss der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht habe wegen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes Haftbefehl gegen den 50-Jährigen erlassen, erklärte die Polizei Magdeburg am Sonntag. Der Mann war am Samstagabend dem Haftrichter vorgeführt worden. Ermittler hatten zuvor erklärt, dass es sich bei seinem Motiv um "Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudiarabischen Flüchtlingen" in Deutschland handeln könnte.

Umfrage: Zwei Drittel der Franzosen unzufrieden mit neuem Premierminister Bayrou

Gut eine Woche nach seiner Ernennung sind zwei Drittel der Franzosen mit Frankreichs neuem Premierminister François Bayrou unzufrieden. Wie eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Ifop für die französische Wochenzeitung "Journal du Dimanche" ergab, sind 66 Prozent der Befragten mit Bayrous Leistung nicht zufrieden. Nur 34 Prozent der Franzosen gaben demnach an, mit ihm zufrieden oder sehr zufrieden zu sein.

Pistorius in jährlichem Ranking erneut beliebtester Politiker

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat in einem jährlichen Politikerranking seinen Platz an der Spitze verteidigt. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Insa für die "Bild am Sonntag" gaben 46 Prozent der Befragten an, dass der SPD-Politiker im neuen Jahr möglichst viel Einfluss in der deutschen Politik haben solle. Das sind nochmal vier Prozent mehr als im Vorjahr.

BSW wählt Landesvorsitzenden Brack zum Spitzenkandidaten für Wahl in Hamburg

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zieht mit ihrem neuen Hamburger Landesvorsitzenden Jochen Brack als Spitzenkandidat in die Bürgerschaftswahl in rund zweieinhalb Monaten. Der 70-jährige Brack wurde am Samstag bei der Gründungsversammlung des Landesverbands auf Platz eins der BSW-Liste gewählt, wie die Partei in der Hansestadt mitteilte.

Textgröße ändern: