Deutsche Tageszeitung - UNO fordert nach tödlichem Brand in Flüchtlingslager von Athen Sofortmaßnahmen

UNO fordert nach tödlichem Brand in Flüchtlingslager von Athen Sofortmaßnahmen


UNO fordert nach tödlichem Brand in Flüchtlingslager von Athen Sofortmaßnahmen
UNO fordert nach tödlichem Brand in Flüchtlingslager von Athen Sofortmaßnahmen / Foto: ©

Nach einem tödlichen Brand im chronisch überbelegten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos hat die UNO von der griechischen Regierung "sofortige" Abhilfemaßnahmen gefordert. Die Überführung von Flüchtlingen auf das griechische Festland müsse "beschleunigt", die Lebensbedingungen in dem Lager müssten "verbessert" werden, sagte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Boris Cheshirkov, am Montag. Nach dem Brand am Sonntag war mindestens eine Frau ums Leben gekommen, womöglich gab es aber bis zu drei Tote.

Textgröße ändern:

In Moria, das für 3000 Menschen ausgelegt ist, leben rund 13.000 Flüchtlinge. Das Lager hat sich über die Jahre zu einer Art Kleinstadt entwickelt. Die Zelte, in denen die Migranten wohnen, ziehen sich bis in die umliegenden Olivenhaine hinein. Ein Teil der Bewohner lebt in Containern.

Am Sonntag gerieten mehrere dieser Container in Brand. Das Ministerium für Katastrophenschutz bestätigte am Montag den Tod einer Frau. Die griechische Nachrichtenagentur ANA berichtete unter Berufung auf Polizeiquellen vom Tod einer Frau und ihres Kindes. Ein Augenzeuge aus Afghanistan sprach von drei Toten.

Die Tragödie löste teils gewaltsame Proteste der Bewohner des Lagers aus. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Lage unter Kontrolle zu behalten. Aus Athen wurden mit Armeehubschraubern zusätzliche Sicherheitskräfte nach Lesbos geflogen. Noch am Montag sollten laut UNHCR 247 Migranten von Lesbos auf das griechische Festland gebracht werden.

Wer tausende Menschen in einer "ausweglosen Lage" festsetze, sei "mitverantwortlich", wenn die Lage eskaliere, erklärte die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl. Den Schutzsuchenden werde zum Teil über Jahre hinweg der Zugang zu einem fairen Asylverfahren verweigert.

"Die EU kennt die dramatischen Zustände auf den griechischen Inseln seit Jahren", erklärte die innenpolitische Sprecherin der Linken, Ulla Jelpke. Diese "schrecklichen Lager" müssten sofort geschlossen werden. Die Bundesregierung dürfe Griechenland nicht mit den aus der Türkei ankommenden Flüchtlingen alleine lassen.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Nigel Farage: Reform UK überholt konservative Tories bei Mitglieder-Anzahl

Die rechtspopulistische britische Partei Reform UK hat die konservativen Tories eigenen Angaben zufolge bei der Anzahl der Parteimitglieder überholt. "Die jüngste politische Partei Großbritanniens hat soeben die älteste politische Partei der Welt überholt", schrieb der Partei-Vorsitzende und Brexit-Verfechter Nigel Farage am Donnerstag im Onlinedienst X, wo er von einem "historischen Moment" sprach. "Reform UK ist jetzt die wahre Opposition", erklärte der 60 Jahre alte Rechtspopulist.

Sicherheitskräfte in Syrien gehen gegen Assad-treue "Milizen" vor

Im Westen Syriens sind Sicherheitskräfte der neuen Regierung Medienberichten zufolge gegen "Milizen" vorgegangen, die dem gestürzten Machthaber Baschar al-Assad die Treue halten. Bei den Kämpfen in der Provinz Tartus sei es gelungen, eine Reihe von Mitgliedern der "Milizen" zu "neutralisieren", meldete die Nachrichtenagentur Sana am Donnerstag. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete drei Tote aus den Reihen der Unterstützer der früheren Regierung. Tartus ist eine Hochburg der alawitischen Minderheit, der auch Assad angehört.

Nach Kabel-Störung: Finnische Behörden stoppen in Russland gestarteten Öltanker

Nach der Störung eines unterirdischen Stromkabels in der Ostsee zwischen Finnland und Estland haben die finnischen Behörden einen von einem russischen Hafen gestarteten Öltanker gestoppt. "Wir haben das Schiff bereits aufgebracht, mit der Besatzung gesprochen und Beweise gesammelt", sagte Robin Lardot von Finnlands Nationalem Ermittlungsbüro am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Derzeit befinde sich der Tanker "Eagle S" vor der Küste der Halbinsel Porkkala rund 30 Kilometer westlich der finnischen Hauptstadt Helsinki.

Empörung nach massiven russischen Angriffen auf die Ukraine an Weihnachten

Russische Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur an Weihnachten haben bei Kiews Partnern für Entrüstung gesorgt. US-Präsident Joe Biden nannte die Drohnen- und Raketenangriffe am Mittwoch "empörend" und kündigte weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an. Der britische Premierminister Keir Starmer verurteilte die "brutale Kriegsmaschinerie, die nicht einmal an Weihnachten still steht". Unterdessen versicherte der russische Außenminister Sergej Lawrow, Frankreich habe sich um einen "Dialog über die ukrainische Frage" unter Umgehung Kiews bemüht.

Textgröße ändern: