Deutsche Tageszeitung - EuGH muss über deutsche Vorratsdatenspeicherung entscheiden

EuGH muss über deutsche Vorratsdatenspeicherung entscheiden


EuGH muss über deutsche Vorratsdatenspeicherung entscheiden
EuGH muss über deutsche Vorratsdatenspeicherung entscheiden / Foto: ©

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) muss sich mit der in Deutschland umstrittenen Vorratsdatenspeicherung befassen. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig rief am Mittwoch den EuGH an, um die Vereinbarkeit der deutschen Regelung mit dem Unionsrecht zu klären. Die Luxemburger Richter hatten zwar 2016 mit Blick auf die Vorschriften in Schweden und Großbritannien die anlasslose Speicherung von Telekommunikationsdaten für unzulässig erklärt. Das Bundesverwaltungsgericht sieht aber weiteren Klärungsbedarf. (Az. BVerwG 6 C 12.18 u.a.)

Textgröße ändern:

Die Leipziger Richter wollen unter anderem wissen, ob eine nationale Regelung zur anlasslosen Vorratsdatenspeicherung "unter keinen Umständen" auf die Vorschriften der maßgeblichen EU-Richtlinie gestützt werden könne. So seien in Deutschland der Kreis der von der Speicherpflicht erfassten Kommunikationsmittel und die Speicherdauer im Vergleich zu den schwedischen und britischen Regelungen reduziert. Zudem gebe es strenge Beschränkungen zum Schutz der gespeicherten Daten.

Hintergrund für das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht ist unter anderem ein Urteil des Verwaltungsgerichts Köln, wonach die Deutsche Telekom nicht verpflichtet ist, die Verbindungsdaten ihrer Kunden zu speichern. Nach Ansicht des Gerichts ist diese Speicherpflicht nicht mit EU-Recht vereinbar. Die Bundesrepublik Deutschland legte dagegen Revision vor dem Bundesverwaltungsgericht ein. Dieses Verfahren setzten die Leipziger Richter bis zu einer Entscheidung des EuGH aus.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Sicherheitskräfte in Syrien gehen gegen Assad-treue "Milizen" vor

Im Westen Syriens sind Sicherheitskräfte der neuen Regierung Medienberichten zufolge gegen "Milizen" vorgegangen, die dem gestürzten Machthaber Baschar al-Assad die Treue halten. Bei den Kämpfen in der Provinz Tartus sei es gelungen, eine Reihe von Mitgliedern der "Milizen" zu "neutralisieren", meldete die Nachrichtenagentur Sana am Donnerstag. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete drei Tote aus den Reihen der Unterstützer der früheren Regierung. Tartus ist eine Hochburg der alawitischen Minderheit, der auch Assad angehört.

Nach Kabel-Störung: Finnische Behörden stoppen in Russland gestarteten Öltanker

Nach der Störung eines unterirdischen Stromkabels in der Ostsee zwischen Finnland und Estland haben die finnischen Behörden einen von einem russischen Hafen gestarteten Öltanker gestoppt. "Wir haben das Schiff bereits aufgebracht, mit der Besatzung gesprochen und Beweise gesammelt", sagte Robin Lardot von Finnlands Nationalem Ermittlungsbüro am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Derzeit befinde sich der Tanker "Eagle S" vor der Küste der Halbinsel Porkkala rund 30 Kilometer westlich der finnischen Hauptstadt Helsinki.

Empörung nach massiven russischen Angriffen auf die Ukraine an Weihnachten

Russische Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur an Weihnachten haben bei Kiews Partnern für Entrüstung gesorgt. US-Präsident Joe Biden nannte die Drohnen- und Raketenangriffe am Mittwoch "empörend" und kündigte weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an. Der britische Premierminister Keir Starmer verurteilte die "brutale Kriegsmaschinerie, die nicht einmal an Weihnachten still steht". Unterdessen versicherte der russische Außenminister Sergej Lawrow, Frankreich habe sich um einen "Dialog über die ukrainische Frage" unter Umgehung Kiews bemüht.

Anhaltende Krise: Opposition in Südkorea will Interimspräsidenten absetzen

Angesichts der andauernden politischen Krise in Südkorea hat die Opposition einen Antrag auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen Interimspräsident Han Duck Soo eingereicht. "Wir werden morgen darüber abstimmen", sagte der Abgeordnete Park Sung Joon am Donnerstag in der Nationalversammlung in Seoul. Zuvor hatte Han sich geweigert, drei Richter für das Verfassungsgericht zu ernennen, um die Amtsenthebung seines Vorgängers, des suspendierten Staatschefs Yoon Suk Yeol, zu Ende zu bringen. Dieser hatte Anfang des Monats kurzzeitig das Kriegsrecht verhängt.

Textgröße ändern: