Tunesischer Präsidentschaftskandidat Karoui muss im Gefängnis bleiben
Der tunesische Präsidentschaftskandidat Nabil Karoui muss nach Angaben seiner Anwälte im Gefängnis bleiben. Ein neuer Antrag auf Freilassung aus der Untersuchungshaft sei gescheitert, sagte am Mittwoch einer der Verteidiger des Medienmoguls, Kamel Ben Messoud. Der Untersuchungsrichter habe es abgelehnt, eine Entscheidung zu fällen, da er nicht zuständig sei. "Wir werden in Berufung gehen", kündigte der Anwalt an.
Karoui war am Sonntag in die Stichwahl um das Präsidentenamt in Tunesien eingezogen. Er holte im ersten Wahlgang knapp 15,6 Prozent der Stimmen und landete damit hinter dem Jura-Professor Kaïs Saïed auf dem zweiten Platz.
Karoui war im August nur wenige Tage vor Wahlkampfbeginn wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in Untersuchungshaft genommen worden. Seine Anwälte hatten bereits vor der ersten Wahlrunde am Sonntag zwei Mal erfolglos versucht, eine Freilassung ihres Mandaten zu erreichen. Die Stichwahl soll parallel zur Parlamentswahl am 6. Oktober oder eine Woche später abgehalten werden.
(P.Tomczyk--DTZ)