Deutsche Tageszeitung - Ex-Regierungschef Renzi spaltet italienische Regierungspartei PD

Ex-Regierungschef Renzi spaltet italienische Regierungspartei PD


Ex-Regierungschef Renzi spaltet italienische Regierungspartei PD
Ex-Regierungschef Renzi spaltet italienische Regierungspartei PD / Foto: ©

Der frühere italienische Regierungschef Matteo Renzi will die mitregierende sozialdemokratische Partito Democratico (PD) verlassen und eine eigene Partei gründen. Renzi kündigte am Dienstag im Online-Dienst Facebook an, er werde die PD verlassen, "um mit anderen zusammen ein Haus zu errichten und Politik anders zu gestalten". Renzi geht davon aus, dass ihm rund 20 von 111 PD-Abgeordneten und zehn von 51 Senatoren folgen werden.

Textgröße ändern:

Renzi sagte der Zeitung "Corriere della Sera", er habe Ministerpräsident Giuseppe Conte am Montag angerufen, um ihm zu sagen, dass seine Unterstützung der Regierung "gesichert bleibt". Nach "sieben Jahren friendly fire" aus den eigenen Reihen wolle er jedoch "Raum für etwas Neues" schaffen. Dabei gehe es ihm nicht um "das Zentrum" oder "die Linke", sondern den "Raum der Zukunft", der in der italienischen Politik am wenigsten genutzt werde.

Einen Namen für die zukünftige politische Formation nannte Renzi nicht. In einem Interview mit der Zeitung "La Repubblica" stellte Renzi den Kampf gegen den Chef der rechtsradikalen Lega-Partei, Matteo Salvini, als wichtiges Ziel heraus: "Ich will die kommenden Monate darauf verwenden, den ’Salvinismus’ auf den Straßen, in den Schulen, in den Unternehmen zu bekämpfen."

Salvini war mit der Lega im August nach 14 Monaten aus der Regierung ausgeschieden. Die sozialdemokratische PD bildete danach eine Regierung mit der Fünf-Sterne-Bewegung. Renzi gehört der neuen Regierung nicht an, er war von 2014 bis 2016 Ministerpräsident.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

SPD und BSW in Sachsen geben grünes Licht für Sondierungen - CDU-Spitze tagt noch

Knapp sieben Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen haben die SPD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) grünes Licht für die Aufnahme von Sondierungsgesprächen mit der CDU gegeben. Die Landesvorstände von SPD und BSW fassten am Donnerstagabend entsprechende Beschlüsse. Das Votum der CDU stand noch aus, der Landesvorstand tagt am Freitag.

Kim nennt Südkorea "fremdes" Land und schließt Wiedervereinigung aus

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat Südkorea als "fremdes" Land bezeichnet und eine Wiedervereinigung ausgeschlossen. "Unsere Armee sollte sich bewusst sein, dass (Südkorea) ein fremdes Land ist und ein offensichtlich feindliches Land", zitierten Staatsmedien Kim am Freitag. Die Sprengung von nach Südkorea führenden Straßen und Zugstrecken bedeute "das Ende der unheilvollen Beziehung mit Seoul" sowie "die vollständige Beseitigung der unvernünftigen Idee der Wiedervereinigung", sagte Kim demnach bei einem Truppenbesuch vor Soldaten.

Umfrage: Alle Kanzlerkandidaten unbeliebt - Scholz wird als ungeeignet gesehen

Die Wählerinnen und Wähler in Deutschland sind unzufrieden mit den Kanzlerkandidaten der Parteien für die Bundestagswahl im kommenden Jahr. In dem am Freitag veröffentlichten "Politbarometer" des ZDF werden die Kandidaten mehrheitlich als ungeeignet eingeschätzt - dies betrifft Amtsinhaber Olaf Scholz (SPD) genauso wie die Herausforderer Friedrich Merz (CDU), Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD).

Miersch für Debatte über Regierungsbündnisse jenseits klassischer Koalitionen

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat eine Debatte über Regierungsbündnisse jenseits klassischer Koalitionen angeregt. "Möglicherweise müssen wir in Deutschland unsere Scheu gegenüber neuen Formen der Regierungszusammenarbeit etwas ablegen", sagte Miersch den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagausgaben).

Textgröße ändern: