Deutsche Tageszeitung - Taiwan bricht diplomatische Beziehungen mit Inselstaat Salomonen ab

Taiwan bricht diplomatische Beziehungen mit Inselstaat Salomonen ab


Taiwan bricht diplomatische Beziehungen mit Inselstaat Salomonen ab
Taiwan bricht diplomatische Beziehungen mit Inselstaat Salomonen ab / Foto: ©

Die Regierung in Taiwan hat ihre diplomatischen Beziehungen mit dem Pazifikstaat Salomonen abgebrochen, weil dieser sich zuvor diplomatisch zur Volksrepublik China bekannt hatte. "Die Regierung erklärt hiermit die Beendigung der diplomatischen Beziehungen mit den Salomonen mit sofortiger Wirkung", sagte Außenminister Joseph Wu am Montag in Taipeh. Die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen mit China durch den Inselstaat nannte die taiwanische Regierung "extrem bedauerlich".

Textgröße ändern:

Taiwans Präsidentin Tsai Ing Wen sagte, sie bedauere und verurteile die Entscheidung der Salomonen. Außenminister Wu sagte weiter: "Die chinesische Regierung hat wieder einmal auf Dollar-Diplomatie und falsche Versprechungen großer Mengen an ausländischer Hilfen gesetzt, um eine kleine Anzahl von Politikern zu kaufen."

Der Regierungschef der Salomonen, Manasseh Sogavare, hatte in den vergangenen Monaten unter dem Druck von Parlamentskollegen gestanden, die wenig Nutzen darin sahen, Taipeh weiterhin anzuerkennen. Sogavare hatte mitgeteilt, China sei eher als Taiwan dazu bereit, dem verarmten Inselstaat, wo weniger als 50 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität haben, Mittel zur Verbesserung der Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

Die Zahl der Länder, mit denen Taiwan diplomatische Beziehungen pflegt, schrumpft damit auf 16. Zuletzt brachen Burkina Faso und die Dominikanische Republik 2018 ihre Beziehungen zu Taiwan ab und nahmen stattdessen Beziehungen zu China auf.

Taiwan sieht sich selbst als souveränen demokratischen Staat und spaltete sich 1949 nach der Machtübernahme durch die Kommunisten vom Festland ab. Die Regierung in Taipeh erklärte aber nie formell ihre Unabhängigkeit. Peking sieht Taiwan als abtrünnige Provinz, die eines Tages wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt.

Seit die Unabhängigkeitsverfechterin Tsai Ing Wen 2016 Präsidentin von Taiwan wurde, haben sich die Spannungen zwischen Peking und Taipeh zusehends verschärft. Peking hat den wirtschaftlichen und militärischen Druck auf Taiwan erhöht und hält regelmäßig Militärmanöver nahe der Insel ab.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Krankenhausdirektor im Gazastreifen meldet Tod von fünf Mitarbeitern bei Angriff

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Angriff auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija am Donnerstag.

Aktivisten: Für zahlreiche Todesurteile verantwortlicher General in Syrien gefasst

Sicherheitskräfte der neuen Führung in Syrien haben Aktivisten zufolge einen General festgenommen, der für zahlreiche Todesurteile im berüchtigten Saidnaja-Gefängnis verantwortlich sein soll. General Mohammed Kandscho Hassan, der Chef der Militärjustiz unter der Herrschaft des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad Chef, sei mit 20 Begleitern in der Ortschaft Chirbet al-Maasa gefasst worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

Früherer indischer Premierminister Singh gestorben

Der frühere indische Regierungschef Manmohan Singh ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Indiens Premierminister Narendra Modi bestätigte den Tod Singhs am Donnerstag im Onlinedienst X und erklärte, Indien betrauere den Verlust "eines seiner bedeutendsten Führer".

Nach Kabel-Störung: Finnische Behörden stoppen in Russland gestarteten Tanker

Nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland ermitteln die finnischen Behörden wegen des Verdachts der "schweren Sabotage" gegen einen von einem russischen Hafen aus gestarteten Öltanker. Die Ermittler gingen dem Verdacht nach, dass das Schiff zur so genannten russischen Schattenflotte gehöre, sagte Finnlands Zolldirektor Sami Rakshit am Donnerstag. Die finnischen Behörden stoppten das Schiff, vernahmen die Besatzung und sicherten Beweise, wie Robin Lardot vom finnischen Nationalen Ermittlungsbüro berichtete. Die EU kündigte weitere Sanktionen gegen die russische Schattenflotte an.

Textgröße ändern: