Deutsche Tageszeitung - Ziemiak: Deutschland muss sich auf zusätzliche Ausgaben für Klima einstellen

Ziemiak: Deutschland muss sich auf zusätzliche Ausgaben für Klima einstellen


Ziemiak: Deutschland muss sich auf zusätzliche Ausgaben für Klima einstellen
Ziemiak: Deutschland muss sich auf zusätzliche Ausgaben für Klima einstellen / Foto: ©

Deutschland muss sich nach Einschätzung von CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak auf zusätzliche Ausgaben für den Klimaschutz einstellen. "Jeder, der jetzt etwas anderes erzählt, der hat wahrscheinlich von dem Thema keine Ahnung", sagte Ziemiak am Montag den Sendern RTL und n-tv. Die zusätzlichen Ausgaben müssten aber ohne neue Schulden für den Bundeshaushalt gestemmt werden: "Wir halten uns an die Schuldenbremse und wir stehen zur schwarzen Null."

Textgröße ändern:

Der CDU-Vorstand will am Montag das neue Klimaschutzkonzept der Partei verabschieden. Zentrales Element ist laut einem Entschlussentwurf, der AFP vorliegt, die Bepreisung des CO2-Ausstoßes in den Bereichen Verkehr und Gebäudeheizung über einen Emissionshandel mit Zertifikaten. Dies soll zunächst auf nationaler Ebene eingeführt und später dann auf europäische Ebene ausgeweitet werden.

Eine Steuer auf den CO2-Ausstoß, die etwa auf Benzin, Diesel, Heizöl und Gas erhoben würde, lehnt die CDU ab. "Dieses Instrument würde zwar verlässlich Geld in die Staatskasse bringen, aber nicht verbindlich CO2 reduzieren", heißt es in dem Entwurf. Beim Zertifikatehandel könnte hingegen eine verbindliche Emissionsmenge als "CO2-Deckel" festgelegt werden.

Anders als die CDU spricht sich der Koalitionspartner SPD für eine CO2-Steuer aus. Die Frage der CO2-Bepreisung spielt derzeit eine Schlüsselrolle in den Beratungen der großen Koalition über das Klimaschutzpaket, das am Freitag fertiggestellt werden soll.

Die CDU spricht sich im Entwurf ihres Klimaschutz-Konzepts dafür aus, die geplanten Maßnahmen in einem "nationalen Klimakonsens" anzustreben. Dies solle unter "Einbeziehung von FDP und Bündnis 90/Grünen im Bund, von Landesregierungen, kommunalen Spitzenverbänden und der Sozialpartner" erreicht werden. Diese Akteure sollten sich auf die "Eckpfeiler für den Weg zur Klimaneutralität" verständigen.

Eine "Klimaprämie" in Form eines Steuernachlasses soll private Investitionen zur Emissionssenkung fördern - etwa bei energieeffizienten Haushaltsgeräten. Für den Austausch alter Heizungen in klimafreundlichere neue solle eine "Abwrackprämie in Höhe von mehreren tausend Euro" gezahlt werden.

Die CDU spricht sich in dem Entwurf zudem für die Verdopplung der Ticketabgabe auf Flugtickets aus, um den CO2-Ausstoß im Flugverkehr "angemessen zu berücksichtigen". Derzeit liegt die Abgabe bei 7,38 Euro pro Ticket. Tickets im Bahn-Fernverkehr sollen durch eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent billiger werden.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen dem Entwurf zufolge als "Innovationsturbo" beim Klimaschutz dienen. Innovationen sollten gezielt mit "Programmen, Anreizen und Entlastungen" vorangetrieben werden.

Mit dem neuen Klimaschutzkonzept will die CDU Konsequenzen aus den Defiziten ziehen, die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ihrer Partei in diesem Bereich attestiert hatte. Mit diesen Defiziten wurden zum Teil auch die schlechten Wahlergebnisse der vergangenen Monate erklärt.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Empörung nach massiven russischen Angriffen auf die Ukraine an Weihnachten

Russische Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur an Weihnachten haben bei Kiews Partnern für Entrüstung gesorgt. US-Präsident Joe Biden nannte die Drohnen- und Raketenangriffe am Mittwoch "empörend" und kündigte weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an. Der britische Premierminister Keir Starmer verurteilte die "brutale Kriegsmaschinerie, die nicht einmal an Weihnachten still steht". Unterdessen versicherte der russische Außenminister Sergej Lawrow, Frankreich habe sich um einen "Dialog über die ukrainische Frage" unter Umgehung Kiews bemüht.

Anhaltende Krise: Opposition in Südkorea will Interimspräsidenten absetzen

Angesichts der andauernden politischen Krise in Südkorea hat die Opposition einen Antrag auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen Interimspräsident Han Duck Soo eingereicht. "Wir werden morgen darüber abstimmen", sagte der Abgeordnete Park Sung Joon am Donnerstag in der Nationalversammlung in Seoul. Zuvor hatte Han sich geweigert, drei Richter für das Verfassungsgericht zu ernennen, um die Amtsenthebung seines Vorgängers, des suspendierten Staatschefs Yoon Suk Yeol, zu Ende zu bringen. Dieser hatte Anfang des Monats kurzzeitig das Kriegsrecht verhängt.

Baerbock: EU sollte über förmliche Aussetzung von Georgiens Beitrittsprozess beraten

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat mit Blick auf die prorussische Regierung in Tiflis eine förmliche Aussetzung des Verfahrens für einen EU-Beitritt Georgiens ins Spiel gebracht. Die Verantwortlichen der Regierungspartei Georgischer Traum reagierten auf das Streben ihrer Bürger nach "Fortsetzung des europäischen Wegs ihres Landes" mit "Einschüchterung, Gewalt und Wasserwerfern", erklärte Baerbock am Donnerstag in Berlin. Oppositionsführer würden "brutal zusammengeschlagen und abgeführt".

Papst ruft in Weihnachtsbotschaft zu Frieden und Dialog auf - Heiliges Jahr eingeläutet

Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft zum Frieden in der Welt aufgerufen. Waffen sollten "schweigen" und Spaltungen überwunden werden, forderte Franziskus am Mittwoch in seiner Ansprache im Vatikan, in der er traditionsgemäß den feierlichen Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") erteilte. Anlässlich des an Heiligabend von ihm eingeläuteten Heiligen Jahres öffnete Franziskus am Donnerstag eine Heilige Pforte im Rebibbia-Gefängnis in Rom.

Textgröße ändern: