Deutsche Tageszeitung - Biden und Warren plädieren für US-Truppenabzug aus Afghanistan

Biden und Warren plädieren für US-Truppenabzug aus Afghanistan


Biden und Warren plädieren für US-Truppenabzug aus Afghanistan
Biden und Warren plädieren für US-Truppenabzug aus Afghanistan / Foto: ©

Der US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat einen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan als eines seiner außenpolitischen Vorhaben benannt. "Wir brauchen diese Soldaten dort nicht. Ich würde sie nach Hause holen", sagte der frühere Vizepräsident am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer Fernsehdebatte von zehn Präsidentschaftsbewerbern der oppositionellen Demokraten im texanischen Houston.

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Biden führte allerdings nicht aus, ob er zur Ermöglichung dieses Truppenabzugs auf Verhandlungen mit den radikalislamischen Taliban setzen würde, wie dies Präsident Donald Trump seit dem vergangenen Jahr getan hatte. Trump hatte diese Verhandlungen dann am vergangenen Wochenende allerdings abrupt abgebrochen. Er begründete dies mit einem Taliban-Anschlag in Kabul, zu dessen Todesopfern ein US-Soldat zählte.

Die Senatorin Elizabeth Warren sagte in der Debatte, dass sie die US-Truppen auch ohne Vereinbarung mit den Taliban abziehen würde. Der US-Militäreinsatz in Afghanistan nutze weder der Sicherheit der USA noch Afghanistans noch der Welt. "Wir können von unserem Militär nicht verlangen, dass es Probleme löst, die nicht militärisch gelöst werden können", betonte sie.

Die inzwischen dritte Fernsehdebatte demokratischer Präsidentschaftsbewerber umfasste ein weites Themenfeld, das von der Außen- und Sicherheitspolitik über die Einwanderungspolitik bis zu Reformen im Gesundheitswesen reichte.

Biden führt in den Umfragen das Feld der demokratischen Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur deutlich an, gefolgt von den weiter links auf dem politischen Spektrum positionierten Senatoren Bernie Sanders und Warren.

Trump vertrat kurz vor der Debatte die Einschätzung, dass sich im internen Rennen der Demokraten voraussichtlich Biden durchsetzen werde. Voraussetzung sei allerdings, dass der Ex-Vizepräsident "keine größeren Fehler macht".

(M.Dylatov--DTZ)

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