Deutsche Tageszeitung - Brandenburger SPD plant erste Treffen für Dreierbündnisse

Brandenburger SPD plant erste Treffen für Dreierbündnisse


Brandenburger SPD plant erste Treffen für Dreierbündnisse
Brandenburger SPD plant erste Treffen für Dreierbündnisse / Foto: ©

Nach der Landtagswahl in Brandenburg steuern die Sondierungsgespräche auf ihr Ende zu: Am Donnerstag wollen die Parteien erstmals zu Treffen in Dreierkonstellationen zusammenkommen, wie Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Mittwoch in Potsdam sagte. Es soll ein Treffen zum Ausloten eines rot-grün-roten Bündnisses geben, die Sozialdemokraten wollen sich außerdem mit CDU und Grünen über eine mögliche Kenia-Koalition austauschen. Am Mittwoch führte das SPD-Sondierungsteam rund um Woidke zunächst erneut bilaterale Gespräche.

Textgröße ändern:

Beim Treffen zwischen CDU und SPD habe es "sehr konstruktive und gute Gespräche" gegeben, sagte Woidke im Anschluss. Der kommissarische CDU-Landeschef Michael Stübgen zeigte sich ebenfalls optimistisch, "dass wir, wenn es zu Koalitionsverhandlungen kommt, auch wirklich Schnittmengen finden".

"Es ist eine sehr vertrauensvolle Atmosphäre gewesen", sagte Woidke später auch nach dem Treffen mit Vertretern der Linkspartei, mit der seine SPD aktuell noch die Regierung bildet. Auch Linken-Landeschefin Anja Mayer sagte, es gebe "in großen Teilen Einigkeit".

In der vergangenen Woche hatte die SPD bereits alle Parteien außer der AfD getroffen - allerdings wegen des Todesfalls von Woidkes Vater ohne den Ministerpräsidenten. Zudem gab es bilaterale Treffen ohne die SPD, zum Beispiel kamen Vertreter von Grünen und Linken zusammen.

Die SPD hatte die Wahl am 1. September trotz großer Verluste gewonnen, die aktuelle rot-rote Regierung hat jedoch keine Mehrheit mehr. Die AfD landete auf Platz zwei, mit ihr will aber niemand koalieren.

Die CDU landete mit nur 15,6 Prozent auf dem dritten Platz. Nötig wird daher ein Dreierbündnis. Möglich wäre eine rot-grün-rote Koalition, die aber nur eine Mehrheit von einer Stimme im Landtag hätte.

Eine sogenannte Kenia-Koalition aus SPD, CDU und Grünen käme auf eine komfortablere Mehrheit. Woidke kündigte an, seine Partei werde am kommenden Dienstag über die bevorzugte Koalitionsoption entscheiden.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Nach Kabel-Störung: Finnische Behörden stoppen in Russland gestarteten Tanker

Nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland ermitteln die finnischen Behörden wegen des Verdachts der "schweren Sabotage" gegen einen von einem russischen Hafen aus gestarteten Öltanker. Die Ermittler gingen dem Verdacht nach, dass das Schiff zur so genannten russischen Schattenflotte gehöre, sagte Finnlands Zolldirektor Sami Rakshit am Donnerstag. Die finnischen Behörden stoppten das Schiff, vernahmen die Besatzung und sicherten Beweise, wie Robin Lardot vom finnischen Nationalen Ermittlungsbüro berichtete. Die EU kündigte weitere Sanktionen gegen die russische Schattenflotte an.

Nach Kabel-Störung in Ostsee: EU erwägt Sanktionen gegen russische Schattenflotte

Die EU hat nach der erneuten Beschädigung eines unterirdischen Kabels in der Ostsee und der Aufbringung eines verdächtigen Schiffes durch finnische Behörden die Verhängung von Sanktionen gegen Russlands sogenannte Schattenflotte angedroht. "Wir werden weitere Maßnahmen, einschließlich Sanktionen, vorschlagen, die sich gegen diese Flotte richten", erklärten die Europäische Kommission und die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Donnerstag gemeinsam.

Aktivisten: Für zahlreiche Todesstrafen verantwortlicher General Assads festgenommen

Sicherheitskräfte der neuen Führung in Syrien haben Aktivisten zufolge einen General festgenommen, der für zahlreiche Todesurteile im berüchtigten Saidnaja-Gefängnis verantwortlich sein soll. General Mohammed Kanjo Hassan, der unter der Herrschaft des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad Chef der Militärjustiz war, sei mit 20 Begleitern in der Ortschaft Chirbet al-Maasa gefasst worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

Nigel Farage: Reform UK überholt konservative Tories bei Mitglieder-Anzahl

Die rechtspopulistische britische Partei Reform UK hat die konservativen Tories eigenen Angaben zufolge bei der Anzahl der Parteimitglieder überholt. "Die jüngste politische Partei Großbritanniens hat soeben die älteste politische Partei der Welt überholt", schrieb der Partei-Vorsitzende und Brexit-Verfechter Nigel Farage am Donnerstag im Onlinedienst X, wo er von einem "historischen Moment" sprach. "Reform UK ist jetzt die wahre Opposition", erklärte der 60 Jahre alte Rechtspopulist.

Textgröße ändern: