Netanjahu muss Wahlkampfauftritt wegen Raketenalarms abbrechen
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einen Wahlkampfauftritt wegen Raketenalarms abbrechen müssen. Fernsehbilder zeigten, wie Netanjahu am späten Dienstagabend in Aschdod im Süden des Landes eilig von der Bühne geholt wird, als der Alarm ertönt. Nach Angaben der Armee wurden zwei Raketen vom Gazastreifen aus in Richtung Aschdod abgeschossen, beide Raketen seien vom israelischen Luftabwehrsystem abgefangen worden.
Nachdem die Sicherheitskräfte Entwarnung gegeben hatten, kam Netanjahu nochmals kurz auf die Bühne zurück. "Wenn sie uns live im Fernsehen angreifen, dann versteht ihr, dass sie uns nicht hier haben wollen", sagte der Regierungschef mit Blick auf die radikalislamische Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert. In Israel wird am kommenden Dienstag ein neues Parlament gewählt. Netanjahu, dem mehrere Anklagen unter anderem wegen Korruption drohen, kämpft um sein politisches Überleben.
Als Reaktion auf den Raketenbeschuss griff die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben in der Nacht zum Mittwoch Ziele der Hamas im Gazastreifen an. Die Bombenangriffe hätten 15 Zielen gegolten, darunter eine Waffenfabrik, erklärte die Armee. Unabhängig davon, wer konkret die Raketen auf Aschdod abgeschossen habe, werde "die Hamas verantwortlich gemacht für alles, was aus dem Gazastreifen kommt". Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen seit sie 2007 die Sicherheitskräfte von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas aus dem Palästinensergebiet vertrieben hat. Seitdem kämpften Hamas und Israel in drei Kriegen gegeneinander.
(W.Novokshonov--DTZ)