Hongkonger Aktivist Wong ist wieder frei und auf dem Weg nach Deutschland
Der Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong ist nach seiner Festnahme am Hongkonger Flughafen wieder frei und auf dem Weg nach Deutschland. Eine Sprecherin seiner Partei Demosisto sagte am Montag der Nachrichtenagentur AFP, der 22-Jährige sei "auf dem Weg nach Deutschland" und könne danach auch wie geplant in die USA weiterreisen. Wong wird in Berlin erwartet, wo er unter anderem als Ehrengast an einem von der "Bild"-Zeitung organisierten Fest im Reichstagsgebäude teilnehmen soll.
Wong war am Sonntagmorgen nach einem Besuch in Taiwan am Hongkonger Flughafen in Gewahrsam genommen worden. Er wollte von dort aus nach Deutschland und in die USA weiterreisen. Die Behörden warfen dem 22-Jährigen aber vor, gegen seine Kautionsauflagen verstoßen zu haben.
Das stellte sich inzwischen als Irrtum heraus, wie der Lokalsender RTHK berichtete. Wong darf demnach alle Auslandsreisen antreten, die er schon vor seiner Festnahme vereinbart hatte. Nach Angaben der Parteisprecherin wird er bis Ende September unterwegs sein.
Die Hongkonger Polizei hatte den 22-Jährigen schon einmal Ende August kurz vor einer verbotenen Großdemonstration wegen Aufrufs zu einer nicht-genehmigten Versammlung festgenommen. Er kam kurz darauf gegen Auflagen wieder frei. Die "Bild"-Zeitung wertete seine erneute Festnahme als Versuch, den Aktivisten an seiner Reise nach Deutschland zu hindern.
Wong war schon im Alter von zwölf Jahren politisch aktiv. 2014 wurde er durch die Regenschirm-Proteste für freie Wahlen in der chinesischen Sonderverwaltungszone weltweit bekannt. Schon damals saß er in Haft.
(P.Tomczyk--DTZ)