Kieler AfD akzeptiert laut Bundeschef Meuthen Rauswurf von Sayn-Wittgenstein
Neue Wendung im internen AfD-Konflikt um die aus der Partei ausgeschlossene Doris Sayn-Wittgenstein: AfD-Bundeschef Jörg Meuthen zufolge akzeptierte inzwischen auch der schleswig-holsteinische Landesvorstand ihren Rauswurf, wie Meuthen am Montag im Deutschlandfunk auf entsprechende Fragen sagte. "Definitiv, ja", betonte er. Es werde zu der Entwicklung auch noch offizielle Informationen geben.
Die 64-jährige Sayn-Wittgenstein war in der vergangenen Woche wegen mutmaßlicher Kontakte in die rechtsextremistische Szene durch das Bundesschiedsgericht der AfD aus der Partei ausgeschlossen worden. Sie selbst und der Landesvorstand der schleswig-holsteinischen AfD erklärten aber, dies nicht anzuerkennen. Sayn-Wittgenstein war bislang Landesvorsitzende. Sie ist in der Partei stark umstritten.
Die Bundespartei und die AfD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag wollen die Politikerin seit Monaten loswerden. Die Fraktion schloss sie schon im Dezember aus, der Bundesvorstand betrieb dazu ein Ausschlussverfahren wegen parteischädigenden Verhaltens. Dagegen hielt der eigene Landesverband der Vertreterin des rechtsnationalen "Flügels" in der AfD aber demonstrativ die Treue. Im April wählte sie ein Landesparteitag trotz der Vorwürfe erneut zur Landesvorsitzenden.
Noch am Freitag kritisierte der Landesvorstand in dem Konflikt die eigene Landtagsfraktion und bezeichnete sie innerhalb des Landesverbands als "isoliert". Sayn-Wittgenstein arbeite als Abgeordnete hingegen "gut mit der Landespartei zusammen". Sie habe zudem "vor kurzem wieder das Vertrauen der Mitglieder bekommen", hieß es.
(V.Korablyov--DTZ)